Rofo 2013; 185 - VO402_1
DOI: 10.1055/s-0033-1346480

Nur eine präzise Quantifizierung von braunem Fettgewebe beim Erwachsenen zeigt eine signifikante Korrelation mit anthropometrischen und metabolischen Parametern

MK Werner 1, I Stef 1, A Deckert 1, S Ripkens 1, M Schmadl 1, CD Claussen 1, N Stefan 2, C Pfannenberg 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Innere Medizin, Endokrinologie, Diabetologie, Angiologie, Nephrologie und Klinische Chemie, Tübingen

Ziele: Adipositas und die Entwicklung des metabolischen Syndroms werden beim Erwachsenen beeinflusst durch die Masse und Aktivität von braunem Fettgewebe (BAT). BAT lässt sich in der FDG-PET/CT detektieren und wurde bisher mittels grober Region of Interest (ROI) über den gesamten Schulter-Nacken-Bereich quantifiziert. Wir untersuchten, ob eine präzisere Quantifizierung mit individuellen ROIs für jede BAT-Manifestation die Korrelation von BAT mit anthropomorphen und metabolischen Parametern (Body-Mass-Index (BMI), Blutzuckerspiegel und Throidea-stimulierendes-Hormon (TSH)-Spiegel) beeinflusst bzw. verbessert. Methode: Von 4852 FDG-PET/CT-Untersuchungen bei 3680 Patienten zeigten 227 BAT, die zusammen mit 375 Kontrollpatienten mit gleichem Untersuchungsdatum und ähnlichem Alter und Geschlecht quantitativ analysiert wurden. BAT-Volumen und -Aktivität wurden mittels Isokontour-ROI (SUV-Schwellenwert 2,0) über die gesamte Schulter-Nacken-Region und mittels separater ROIs für jede BAT-Manifestation gemessen. Spearman Rank-Korrelationen mit BMI, Blutzuckerspiegel und TSH wurde berechnet. Ergebnis: BAT-Volumen und -Aktivität zeigten eine signifikante inverse Korrelation mit BMI (Aktivität p<0,001/Volumen p<0,004), Blutzuckerspiegel (Aktivität p=0,017) und positive Korrelation mit TSH (p=0,004/p=0,006). Im Gegensatz hierzu zeigte sich keine signifikante Korrelation bei ROI-Messung der gesamten Schulter-Nacken-Region mit BMI (p=0,55/p=0,33) und eine deutlich schwächere Korrelation der BAT-Aktivität mit dem Blutzuckerspiegel (p=0,021). Schlussfolgerung: Die präzise Messung von BAT-Volumen und -Aktivität mittels individueller ROIs für jede BAT-Manifestation zeigte eine deutlich stärkere Korrelation insbesondere mit dem BMI, so dass entgegen der bisherigen Praxis eine genaue ROI-basierte Quantifizierung von BAT verwendet werden sollte, insbesondere auch bei kleineren Patientenpopulationen.

Korrespondierender Autor: Werner MK

Radiologische Universitätsklinik, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen

E-Mail: Matthias.Werner@med.uni-tuebingen.de