Rofo 2013; 185 - VO315_8
DOI: 10.1055/s-0033-1346445

Strahlenbelastung und Bildqualität: Einfluss von Immobilisationshilfen im Rahmen der Ganzkörper-CT-Diagnostik bei Traumapatienten

B Loewenhardt 1, R Hüttinger 1, M Reinert 2, B Hering 3, T Rathjen 4, C Manke 5, M Bernhard 6
  • 1Herz Jesu Krankenhaus Fulda, Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie, Fulda
  • 2Klinikum Fulda gAG, Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz, Fulda
  • 3Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz, Fulda
  • 4Klinikum Fulda gAG, Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin, Fulda
  • 5Klinikum Fulda gAG, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Fulda
  • 6Universitätsklinikum Leipzig, Zentrale Notaufnahme, Leipzig

Ziele: Das moderne Traumamanagement polytraumatisierter Patienten beinhaltet die initiale Immobilisierung der Patienten am Unfallort auf geeigneten Immobilisationshilfen. Bislang gibt es keine verlässlichen Daten bzw. Herstellerangaben bzgl. des Einflusses dieser Lagerungsmittel auf die Strahlenbelastung bzw. Bildqualität im Rahmen der Ganzkörper-CT-Diagnostik (Traumascan). Wir untersuchten den Einfluss neun unterschiedlicher Immobilisationshilfen auf die o.g. Kriterien. Methode: Es wurde der Einfluss neun unterschiedlicher Lagerungs- und Transportmittel auf die Strahlenbelastung der Patienten und die Bildqualität im Rahmen eines „Traumascan“ untersucht. Das Dosis-Längen-Produkt (DLP) wurde jeweils mittels einer im Zentrum eines 32 cm CT-Plexiglasphantoms positionierten CT-Ionisationskammer bestimmt und mit dem Referenzwert verglichen. Daneben wurden die Effektivdosiswerte (E) unter Verwendung des CT-EXPO-Programms Version v2.0.1 errechnet. Die Bildqualität wurde anhand eines semiquantitativen Scores (0 = keine Artefakte; 1 = geringe Artefakte; 2 = deutliche Artefakte; 3 = massive Artefakte) durch 3 erfahrene Radiologen bewertet. Ergebnis: Vier der neun Transportmittel zeigten signifikant höhere DLP100 –Werte (2.5 – 4.5%, p<0.05), bei den übrigen fünf ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen den gemessenen DLP100 –Werten und dem Referenzwert. Die Bildqualität wurde in 4, 3, 1 bzw. 1 Fällen den Kategorien „0“, „1“, „2“ bzw. „3“ zugeordnet. Schlussfolgerung: Die Ganzkörper-CT polytraumatisierter Patienten kann bei Verbleib des Patienten auf dem Transport- bzw. Lagerungsmittel zu einer relevanten Dosiserhöhung bzw. Beeinträchtigung der Bildqualität führen. Hierbei bestehen modell- und herstellerabhängige Unterschiede. Bevorzugt sollten aluminium- und metallfreie Immobilisationshilfen eingesetzt werden.

Korrespondierender Autor: Loewenhardt B

Herz Jesu Krankenhaus Fulda, Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie, Buttlarstrasse 74, 36039 Fulda

E-Mail: b.loewenhardt@herz-jesu-krankenhaus.de