Rofo 2013; 185 - VO311_4
DOI: 10.1055/s-0033-1346414

Strahlenexposition des Untersuchers durch die CT-Fluoroskopie während der lumbalen periradikulären Therapie

T Werncke 1, BC Meyer 2, B Hamm 1, SM Niehues 1
  • 1Charité, Klinik für Radiologie, Berlin
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Radiologie, Hannover

Ziele: Ziel dieser Studie war es die Strahlenexposition des Untersuchers in der CT-Fluoroskopie bei der periradikulären Therapie (PRT) zu ermitteln. Methode: 21 lumbale PRTs (7 Frauen, 14 Männer, Alter: 52 ± 13a [34 – 82a], body mass index 30 ± 4 kg/m2 [23 – 37 kg/m2]) wurden unter CT-Fluoroskopie (Siemens Somatom Definition, 100 kV, 10 mAs) durchgeführt. Der Untersucher stand jeweils auf der rechten Seite der Gantry. Die Strahlenexposition des Untersuchers wurde mittels 30 Thermoluminszenzdetektoren (MCP100D, TLD Poland) an 10 Positionen jeweils ober- und unterhalb des getragenen Strahlenschutzes gemessen (Strahlenschutzbrille (SBR): links und rechts, Brusthöhe (BR): links und rechts; Schilddrüse (SD)) und das Dosislängenprodukt und der CTDI Vol – Wert der CT-Fluoroskopie erfasst. Um auf Unterschiede in der Strahlenexposition zwischen links und rechts zu testen, wurde der T-Test für gepaarte Stichproben verwendet. Ergebnis: Das mittlere Dosislängenprodukt und der mittlere CTDIVol betrugen für die CT-Fluoroskopie: DLP: 3,7 ± 2,5mGycm und CTDIvol:4,6 ± 3,2mGy. Für die PRT wurden im Mittel 9 ± 3 Bilder für die Punktion benötigt. Die mittlere Strahlenexposition des Untersuchers pro Untersuchung ergab die folgenden Werte: SBRinnen-links = 6,7 ± 1,3µGy, SBRinnen-rechts = 34 ± 7µGy, p<0,05; SBRaußen-links=1,5 ± 0,8µGy, SBRaußen-rechts=38 ± 8µGy p<0,05; BRinnen-links<0,8µGy, BRinnen-rechts=2,5 ± 0,8µGy, p>0,05; BRaußen-links = 14 ± 3µGy, BRaußen-rechts = 35 ± 7µGy p<0,05; SDinnen= <0,8µGy; SDaußen=11 ± 2µGy. Schlussfolgerung: Bei der CT-Fluoroskopie ist die Strahlenexposition des Untersuchers deutlich richtungsabhängig. Eine strahlendosimetrische Überwachung des Untersuchers auf Brusthöhe der linken Seite kann somit zu einer relevanten Unterschätzung der Strahlenexposition führen.

Korrespondierender Autor: Werncke T

Charité, Klinik für Radiologie, Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin

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