Rofo 2013; 185 - VO301_8
DOI: 10.1055/s-0033-1346359

Radiofrequenz (RF)-Kyphoplastie zur Behandlung von osteoporotischen Sacrum-Insuffizienzfrakturen

KE Eichler 1, S Zangos 1, T Gruber-Rouh 1, MG Mack 2, TJ Vogl 1
  • 1Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
  • 2Radiologie München, München

Ziele: Ziel unserer Studie war die Durchführbarkeit der Zementaugmentation mittels RF Kyphoplastie über individuelle, die komplexe Anatomie des Os sacrum und die Ausrichtung des Frakturgeschehens berücksichtigende Zugangswege sowie die postinterventionelle Erfassung von Leckagen und Darstellung des Outcomes Schmerz. Methode: Bei 12 Patientinnen mit klinisch manifester Osteoporose mit einem Durchschnittsalter von 81,2 Jahren, wurde im CT oder MRT eine Os sacrum Fraktur detektiert. Bei 11 Patientinnen war diese Fraktur unilateral (Denis I, II und I bis III), bei den übrigen bilateral (Denis I, II und I bis III). Um eine Zementverteilung in Längsrichtung zur Fraktur zu erreichen, wurde eine Hohlnadel in das Os sacrum von kaudal nach kranial (lange Achse) eingesetzt. Das Midline Osteotom wurde daraufhin in der entsprechenden Richtung ausgefahren und der dadurch geschaffene Hohlraum mit PMMA-Zement aufgefüllt. Anschließend erfolgte eine ein Kontroll-CT. Die Schmerzintensität wurde prä interventionem und am 1. Tag post interventionem mittels visueller Analogskala (VAS) bestimmt. Ergebnis: Bei allen Patienten ließ sich die RF Sakroplastie technisch gut durchführen. In der CT-Kontrolle fand sich im Os sacrum entlang der Frakturausdehnung eine ausreichende Zementverteilung, wobei es nur bei einer Patientin zu einer kranialen Zementleckage kam. Der Mittelwert für Schmerzen lag nach VAS vor Intervention bei 9, am 1. postinterventionellen Tag zeigte sich eine Schmerzreduktion mit einem Durchschnittswert von 4.

Zugangswege welche die Anatomie des Os sacrum und die Frakturausrichtung berücksichtigen, ermöglichen alle Frakturausdehnungen und – typen nach Denis zu erreichen und erlauben eine sichere Augmentation. Die instillierte Zementmenge betrug zwischen 1,5 ml und 5 ml Knochenzement pro Seite. Schlussfolgerung: Die RF-Sakroplastie wird hierdurch zu einer effektiven, komplikationsarmen Behandlungsmethode zur schnellen und signifikanten Schmerzreduktion.

Korrespondierender Autor: Eichler KE

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt am Main

E-Mail: k.eichler@em.uni-frankfurt.de