Rofo 2013; 185 - VO212_2
DOI: 10.1055/s-0033-1346330

Evaluierung der Inter-/Intrareader Reproduzierbarkeit unterschiedlich erfahrener Untersucher beim Therapiemonitoring von Pleuramesotheliomen mittels mRECIST, RECIST 1.0, RECIST 1.1 und WHO Kriterien

L Stahlhut 1, A Bunck 1, Y Tan 2, M Franke 1, A Höink 3, X Guo 2, D Maintz 1, L Schwartz 2, B Zhao 2, T Persigehl 1
  • 1Uniklinik Köln, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Köln
  • 2Columbia University, Department of Radiology, New York
  • 3Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster

Ziele: Das Tumormonitoring von Pleuramesotheliomen ist aufgrund ihres spezifischen „semi-zirkulären“ Wachstumsmusters erschwert und mitunter die Bestimmung des maximalen intraläsionalen Durchmesser (gemäß RECIST 1.0/1.1) nur deutlich eingeschränkt möglich. Daher wurden 2004 von Byrne et al. modifizierte Evaluationskriterien (mRECIST) entwickelt. In dieser Studie wurden die mittels der Evaluationskriterien RECIST 1.0, RECIST 1.1, mRECIST und WHO ermittelten Messergebnisse unterschiedlich erfahrener Untersucher verglichen und hinsichtlich ihrer Reproduzierbarkeit beurteilt. Methode: Insgesamt wurden 43 CT Baseline- und Verlaufsuntersuchungen von 15 Patienten einer klinischen Multizenter-Pleuramesotheliom-Studie retrospektiv von unterschiedlich erfahrenen Radiologen gemäß mRECIST, RECIST 1.0, RECIST 1.1 und WHO analysiert. Hierbei wurden zur Bestimmung der Interreader-Reproduzierbarkeit die Target-Läsionen von den Untersuchern unabhängig voneinander gewählt und ausgemessen. Eine wiederholte Messung erfolgte nach einem Intervall von mindestens 4 Wochen. Ergebnis: Die mittels mRECIST erzielten Messergebnisse zeigten, verglichen mit RECIST 1.0, RECIST 1.1 und WHO, sowohl die geringste Inter- als auch Intrareader-Variabilität (-28.4/12.9 und -32.1/20.7; Bland-Altman). Die bidimensionale Auswertung gemäß WHO zeigte die höchste Varianz. Bei der Auswertung gemäß mRECIST unter Verwendung der Tumor-Response Kriterien von Byrne et al. mit Progressive Disease (PD) >25% wurden 3 Verlaufsuntersuchungen, hingegen mit PD >20% (analog zu RECIST) nur eine Verlaufsuntersuchung abweichend klassifiziert (PR -38% vs. SD -11%). Schlussfolgerung: Das Therapiemonitoring von Pleuramesotheliomen gemäß mRECIST erscheint im Vergleich zu anderen Messverfahren, wie RECIST 1.0, RECIST 1.1 oder WHO, am zuverlässigsten. Inwieweit eine Modifikation der Response-Kriterien von weiterem Vorteil sein kann, bleibt in weiteren Studien mit höherer Fallzahl zu überprüfen.

Korrespondierender Autor: Stahlhut L

Uniklinik Köln, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Kerpener Str. 62, 50937 Köln

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