Rofo 2013; 185 - VO209_9
DOI: 10.1055/s-0033-1346316

Perkutane Rekanalisation von malignen DHC-Stenosen und Okklusionen mit einer gecoverten Stentprothese

F Scheer 1, P Wissgott 1, CW Lüdtke 1, P Wiggermann 2, R Andresen 1
  • 1Westküsteklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Heide
  • 2Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg

Ziele: Ziel dieser retrospektiven Studie war es im Rahmen einer palliativen Situation den Benefit einer mittels PTCD implantierten Endoprothese (VIABIL) bei Tumor bedingter Stenose des DHCs zu evaluieren. Methode: Bei 28 Patienten (mittleres Alter 71 Jahre, ± 13,5) mit kausal maligner Stenose/Okklusion des DHCs und frustranem Versuch der ERCP wurde die Indikation zur PTCD und Implantation einer Endoprothese (VIABIL der Firma M.L. GORE & ASSOCIATES, INC., USA) gestellt. Im Mittel lag das Billirubin gesamt präinterventionell bei 14,7 mg/dl (± 6,6 mg/dl). Ergebnis: Die technische Erfolgsrate lag bei 96,4%. Bei einem Patient war die Sondierung eines intrahepatischen Gallengangs nicht möglich. Zwei Major Komplikationen (Nachblutung, Leberabszess) konnten durch entsprechende Maßnahmen erfolgreich behandelt werden. Der Billirubinwert war mit 13,3 mg/dl (± 6,6 mg/dl) unmittelbar postinterventionell nicht signifikant erniedrigt (p>0,05). Im follow up zeigte sich eine hoch signifikante Erniedrigung des Billirubin gesamt mit 6,8 mg/dl (± 7,6), (p<0,001). Bei 9 Patienten wurde die Endoprothese (VIABIL) mittels Baremetal NITINOL-Stents verlängert. Die mittlere Überlebenszeit des Patientenkollektivs lag bei 64 Tagen (± 28d, 2 – 250d). Schlussfolgerung: Die interventionelle Implantation einer Endoprothese (VIABIL) stellt bei Patienten mit maligner Cholestase in einer palliativen Therapiesituation und nach frustaner endoskopischer Sondierung eine Option mit gutem Benefit dar.

Korrespondierender Autor: Scheer F

Westküsteklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Esmarchstrasse 50, 25746 Heide

E-Mail: fscheer@wkk-hei.de