Rofo 2013; 185 - VO201_4
DOI: 10.1055/s-0033-1346255

Kontrastmittel-freie, EKG-getriggerte Quiescent-Interval Single-Shot MR Angiografie (QISS-MRA) der Becken- und Beinarterien: Vergleich mit der Digitalen Subtraktionsangiografie (DSA)

J Aissa 1, D Blondin 1, P Schmitt 2, P Kröpil 1, P Heusch 1, J Klasen-Sansone 1, F Miese 1, G Antoch 1, RS Lanzman 1
  • 1Universität Düsseldorf/Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
  • 2Siemens AG, Healthcare Sector, Erlangen

Ziele: Ziel dieser Studie war es, die diagnostische Genauigkeit der Kontrastmittel-freien Quiescent-Interval Single-Shot MR Angiografie (QISS-MRA) zur Beurteilung von Stenosen der Becken- und Beinarterien bei Patienten mit pAVK zu evaluieren, wobei die Digitale Subtraktionsangiografie (DSA) als diagnostischer Goldstandard diente. Methode: Es wurden 27 Patienten (mittleres Alter 67,3 ± 12,4 Jahre) mit einer pAVK in diese Studie eingeschlossen. Die Kontrastmittel-freie QISS-MRA der Becken- und Beinarterien wurde bei 1.5T durchgeführt. Es wurden 10 Segmente mit jeweils 60 Schichten (Schichtdicke 3,0 mm, Überlappung 0,6 mm, In-Plane Auflösung 1,0 mm x 1,0 mm) EKG-getriggert akquiriert. Die Akquisitionsdauer der QISS MRA lag bei 8 – 12 min. Der Grad der Stenose wurde durch zwei Betrachter im Konsensus anhand einer 4 Punkte-Skala (Grad 1, normales Gefäß; Grad 2, Lumeneinengung < 50%; Grade 3, Stenose 50%-99%; Grade 4, Gefäßverschluss) für 15 anatomische Segmente beurteilt. Ergebnis: Die QISS-MRA konnte bei allen Patienten erfolgreich angewendet werden. Es wurden 314 arterielle Segmente mittels DSA dargestellt. Aufgrund von Metall-Artefakten konnten 7 von 314 (2,2%) Segmenten in der QISS MRA nicht beurteilt werden, sodass insgesamt 307 Segmente ausgewertet wurden. Mittels QISS-MRA konnte der Stenose-Grad in 285 von 307 (92.83%) der Segmente richtig beurteilt werden. In 19 von 307 (6,2%) der Segmente wurde der Grad der Stenose überschätzt und in 3 von 307 (1,0%) unterschätzt.

Die QISS-MRA hatte im Vergleich zur DSA eine Sensitivität von 99%, eine Spezifität von 97,1%, einen positiven prädiktiven Wert von 94.4% und einen negativen prädiktiven Wert von 99.5% für die Detektion einer relevanten Stenose (>= 50%). Schlussfolgerung: Die Kontrastmittel-freie QISS-MRA ist eine robuste und verlässliche Methode zur Beurteilung der Becken- und Beingefäße bei pAVK-Patienten. Insbesondere bei Patienten mit KM-Kontraindikationen stellt sie eine vielversprechende, alternative Untersuchungstechnik dar.

Korrespondierender Autor: Aissa J

Universität Düsseldorf/Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Wielandstraße 42, 40211 Düsseldorf

E-Mail: aissa.joel@gmail.com