Rofo 2013; 185 - WS303_4
DOI: 10.1055/s-0033-1346164

Poplitealarterienaneurysma – minimal-invasiv oder chirurgisch?

M Düx 1
  • 1Krankenhaus Nordwest, Radiologisches Zentralinstitut, Frankfurt a.M.

In bis zu 50 – 60% der Fälle treten Poplitealaneurysmen bilateral, bei 30% der Patienten gleichzeitig mit einem BAA auf. Das unbehandelte symptomatische Aneurysma der Arteria poplitea geht mit Amputationsraten von 25 – 30% einher. Für asymptomatische Aneurysmata werden Komplikationsraten von 24% im ersten Jahr und 68% in 5 Jahren nach Diagnosestellung beschrieben. Ursächlich ist eine progrediente Ischämie durch rezidivierende okkulte Embolisationen aus dem Aneurysma in den peripheren Abstrom. Symptomatische Aneurysmen werden immer und asymptomatische Aneurysmen ab einer Größe von 2 cm und/oder Thrombenbildung im Aneurysma behandelt. Die Ergebnisse einer Bypassanlage sind günstig mit Reduktion der Majoramputationen um >50%. Die Beinerhaltungsrate nach 1 Jahr differiert zwischen akut (83%) und elektiv (96%) operierten Patienten. Der elektive Venenbypass besitzt eine 5-Jahres-Offenheitsrate von 85%. Die minimal-invasive Endograftanlage zeigt vergleichbare 1 – 3 Jahresoffenheitsraten. Die Eingriffs- und Hospitalisationszeiten der Patienten sind signifikant kürzer bei Endograftanlage. Die Komplikationsraten fallen ebenfalls günstiger aus. Die 30/90 Tages-Mortalität ist in beiden Gruppen vergleichbar, während die Rate der Reinterventionen in der Endograftgruppe höher liegt. Der Ausflußtrakt (2/3 Gefäßabstrom vs. schlechter 1 Gefäßabstrom) beeinflußt die Offenheitsrate der Endografts signifikant. In der Notfallsituation, bei alten Patienten und hohem Operationsrisiko ist der Endograft Verfahren der Wahl. Bei Patienten < 60 Jahren und anatomisch ungünstiger Situation für einen Endograft wird dem operativen Verfahren der Vorzug gegeben.

Lernziele:

  • Indikationsstellung zum Endograft bei Poplitealarterienaneurysma

  • Technisches Vorgehen und praktische Tips im Umgang mit dem Endograft

  • Vergleich der Ergebnisse zwischen operativer und minimal-invasiver

  • Aneurysmaauschaltung

Korrespondierender Autor: Düx M

Krankenhaus Nordwest, Radiologisches Zentralinstitut, Steinbacher Hohl 2 – 26, 60488 Frankfurt a.M.

E-Mail: duex.markus@khnw.de