Rofo 2013; 185 - RK404_1
DOI: 10.1055/s-0033-1345990

Nachweis und Staging von Raumforderungen der Prostata

K Engelhard 1, D Beyersdorff 2
  • 1Krankenhaus Martha-Maria, Diagnostische Radiologie, Nürnberg
  • 2Charite, Radiologie, Berlin

Die endorektale MRT bei 1,5T und 3T stellt die sensitivste bildgebende Methode bei der Erkennung und bei der Stadieneinteilung des Prostatakarzionoms dar. Der transrektale Ultrascall bildet der die erste Methode zur Darstellung des Organs, insbesondere bei gezielter Mehrfachstanzbiopsie zur Histologiegewinnung. Die MRT bei Verdacht auf Prostata-Ca erfolgt heute multiparametrisch unter Anwendung standardisierter MRT-Techniken. Diese dienen auch beim „Staging“ gesicherte Tumoren bei der Frage nach einem möglichem operativen Nerverhalt. Die Grundlage bildet die T2-Wichtung, ergänzt durch Diffusions-gewichtete Sequenzen und die funktionelle Kontrastmittel-unterstützte Technik. Eine 3D-Protonenspektroskopie kann ergänzend bei der Diagnostik zum Einsatz kommen. Die Ergebnisse im Nachweis und im „Staging“ sind stark untersucherabhängig. Die Treffsicherheiten schwanken je nach Technik, Erfahrung und Studiendesign zwischen 70% und 90% in der Detektion und liegen beim „Staging“ zwischen 60% und 94%. Neben der Untersuchungstechnik werden typische Befundmuster von Tumoren aufgezeigt und auf Fallstricke hingewiesen. Ein besonderer Wert wird auf die MRT Anatomie der Prostata gelegt, da diese für neue Operationstechniken eine entscheidnende Rolle darstellt. Die S3- Leitlinie beim Prostatakarzinom wird vorgestellt und diskutiert. Eine MRT-gesteuerte Prostatabiopsie kann bei Patienten mit negativer 10-fach Stanzbiopsie und persistierender PSA-Elevation ergänzend zur Tumordetektion eingesetzt werden.

Lernziele:

Kenntnisse über Einsatzmöglichkeiten und Wertigkeit der endorektalen MRT beim Nachweis und bei der Stadieneinteilung von Prostatatumoren. Wissen der gerätetechnische Voraussetzungen und der MRT-Anatomie in Anlehnung an die Leitlinien und Empfehlungen der AG Uroradioogie. Erlernen diagnosticher Grundmuster an Hand typischer Fälle und richtiges Einschätzen der Limitationen der Methode. Wissen um die absolute Notwendigkeit einer standardisierten Untersuchungstechnik.

Korrespondierender Autor: Engelhard K

Krankenhaus Martha-Maria, Diagnostische Radiologie, Stadenstr. 58, 90491 Nürnberg

E-Mail: karl.engelhard@martha-maria.de