Pneumologie 2013; 67 - P34
DOI: 10.1055/s-0033-1345072

Der Einfluss von kombinierter Chemoimmuntherapie auf regulatorische T Zellen (Treg) beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC)

A Pircher 1, G Gamerith 1, A Amann 1, S Reinold 2, H Popper 2, G Gastl 1, AM Wolf 1, 3, W Hilbe 1, D Wolf 1, 3
  • 1Department für Hämatologie und Onkologie, Medizinische Universität Innsbruck
  • 2Department für Allgemeine Pathologie, Medizinische Universität Innsbruck
  • 3Department für Innere Medizin III, Universitätsklinik Bonn

Einleitung: Die Kombinationstherapie aus Chemotherapie und einem monoklonalen Antikörper gegen den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) hat seine Wirksamkeit beim NSCLC bereits bewiesen. Rezente Arbeiten unterstreichen die prognostischen Signifikanz von regulatorischen T Zellen (Treg) im NSCLC und haben gezeigt, dass Treg einen entscheidenden Einfluss auf die Wirksamkeit von anti-Tumor Therapien haben. Das Ziel dieser Studie war es, den Einfluss einer neo-adjuvanten Chemoimmuntherapie auf das Treg Kompartment zu untersuchen und Treg Veränderungen mit therapeutischem Ansprechen zu korrelieren.

Patienten und Methoden: Wir analysierten in vitro die Einflüsse von Treg auf eine Cetuximab induzierte zelluläre Zytotoxizität von EGFR positive Tumorzellen (Cetuximab induzierte ADCC). Im Rahmen eines neoadjuvanten Studienprotokolls (INN06 Studie) wurden insgesamt 31 Patienten mit frühen NSCLC Stadien (Stadium I-IIIA) mit 2 Zyklen kombinierter Chemoimmuntherapie anbehandelt (Cetuximab/Docetaxel/Cisplatin) und dann operiert. Im peripheren Blut wurden dabei vor jeder Therapieapplikation die regulatorischen T Zellen absolut (CD4+CD25+high), wie auch relativ (CD4+CD25+highFoxP3+) quantifiziert. Weiters wurden funktionelle Assays der CD4+CD25+ Zellen durchgeführt (EZ4U als Proliferationsassay). Die erhobenen Daten wurden dann mit klinischen Parametern, wie auch der Treg Infiltration im Tumorgewebe korreliert.

Ergebnisse: In vitro konnten wir nachweisen, dass Treg eine Effektor-T-Zell mediierte Cetuximab abhängige ADCC inhibieren. Die Treg Levels haben während der Chemoimmuntherapie signifikant abgenommen, wobei das CD4+ T Zellkompartemt konstant blieb. Weiters blieb die FoxP3 Expression in den Treg unbeeinflusst. Die ex-vivo Treg Kulturen spiegelten den anergen antiproliferativen Phenotyp der Treg wider. Eine Abnahme der Treg Levels im peripheren Blut korrelierte signifikant mit einem Ansprechen auf Chemoimmuntherapie. Die Tumor infiltrierenden Treg Levels korrelierten allerdings nicht mit dem Ansprechen auf Therapie und hatten somit keine prädiktive Relevanz.

Diskussion: Zusammenfassend konnten wir in dieser Studie zeigen, dass Treg entscheidend durch eine Chemoimmuntherapie verändert werden und eine Abnahme der Treg Levels signifikant mit therapeutischem Ansprechen korreliert.