Geburtshilfe Frauenheilkd 2012; 72 - P34
DOI: 10.1055/s-0032-1313677

Messung des fetalen subkutanen Fettgewebes bei Gestationsdiabetes: Vergleich zwischen Ultraschall und MRI

K Klein 1, V Berger-Kulemann 1, S Springer 1, M Elhenicky 1, D Bancher-Todesca 1, C Worda 1
  • 1Abteilung für Geburtshilfe und feto-maternale Medizin, Medizinische Universität Wien, Währinger Gürtel 18–20, 1090 Wien

Fragestellung: Methodenvergleich zwischen Ultraschall und MRI zur Darstellung des fetalen subkutanen Fettgewebes bei Schwangeren mit Gestationsdiabetes. Methodik: Bei 40 Schwangeren mit Gestationsdiabetes wurde das fetale subkutane Fettgewebe zwischen der Schwangerschaftswoche 35+0 und 38+0 mittels Ultraschall (US) und MRI gemessen. Bei der Ultraschalluntersuchung wurden 3D Volumina aufgenommen, welche mit einer standardisierten Software analysiert wurden. Die MRI Untersuchungen wurden mit einem 1,5 Tesla Philips Tomographen durchgeführt. T1-gewichtete Bilder wurden in 3 orthogonalen Ebenen analysiert. Die US und MRI Untersuchungen fanden innerhalb von 3 Tagen statt. Das fetale subkutane Fettgewebe wurde an 4 definierten Stellen gemessen: im Bereich des fetalen Kopfes, des Abdomens und der Skapula, sowie in der longitudinalen Ebene des Oberschenkels. US und MRI Messungen wurden miteinander verglichen. Ergebnisse: Die Dicke des fetalen subkutanen Fettgewebes betrug im US 1,8 bis 9,7mm und im MRI 1,5 bis 5,5mm. Das mittlere fetale subkutane Fettgewebe war im US im Bereich des Kopfes (2,4±0,3 vs. 1,8±0,2; p<0,001), des Abdomens (4,6±1,4 vs. 3,3±0,5; p<0,001) und des Oberschenkels (4,2±0,8 vs. 3,8±0,7; p=0,007) signifikant dicker als im MRI. Im Bereich der Skapula war kein signifikanter Unterschied zwischen US und MRI (3,3±0,7 vs. 3,3±0,5; p=0,98). US und MRI Messungen korrelierten im Bereich des Abdomens (Koeffizient 0,26; p=0,06) und des Oberschenkels (Koeffizient 0,5; p=0,001). Die Dicke des fetalen subkutanen Fettgewebes korrelierte mit dem Gestationsalter bei der Messung (US Koeffizient 0,45; p=0,03; MRI Koeffizient 0,56; p=0,006) und mit dem Geburtsgewicht (US Koeffizient 0,4; p=0,04; MRI Koeffizient 0,37; p=0,05). Schlussfolgerung: Das fetale subkutane Fettgewebe war im US signifikant dicker als im MRI. US und MRI Messungen korrelierten im Bereich des Abdomens und des Oberschenkels. Die Dicke des fetalen subkutanen Fettgewebes korrelierte mit dem Gestationsalter bei der Messung und mit dem Geburtsgewicht.