Geburtshilfe Frauenheilkd 2012; 72 - P06
DOI: 10.1055/s-0032-1313649

Neoadjuvante Chemotherapie beim fortgeschrittenen Ovarialcarcinom – Zwei Fallbeispiele im Tumorstadium Figo IV mit malignem Pleuraerguß

O Kandolf 1, K Unterrieder 1, F Pucher 1
  • 1Privatklink Villach/LKH Villach

Fragestellung: Ist beim Fortgeschrittenen Ovarialcarcinom immer die primär radikale Chirurgie (PDS Versuch der R-0 oder R-1Resektion) gefolgt von systemischer Chemotherapie die Therapie der Wahl. Methodik: An Hand von 2 ausgesuchten Kasuistiken mit fortgeschrittenem Ovarialcarcinom im Stadium IV (Maligner Pleuraerguß) wird das Procedere diskutiert. Nach primärer Diagnosestellung durch Sonografie, Computertomografie und Markerbestimmung erfolgt die invasive Diagnostik mittels diagnostischer Pelviskopie. Nach Beurteilung der Resektabilität mittels Scoringsystems (Fagotti-score) erfolgt eine neoadjuvante Chemotherapie gefolgt von einer interval debulking surgery (IDS). Ergebnisse: An Hand einer Bilddokumentationsreihe vor und nach Chemotherapie bzw nach Radikaloperation wird das Ansprechverhalten und das operative Endergebnis demonstiert. Die neoadjuvante Therapiestrategie wird mit den aktuellen Literaturdaten verglichen, und das Outcome (OAS, PFS) diskutiert. Schlussfolgerung: Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialcarcinom haben eine schlechte Prognose (OAS 32 Monate). Neben der Überlebenszeit sollte vor allem die Bewahrung der Lebensqualität im Focus unseres Handelns stehen. Multiviszerale Eingriffe müssen den Erfolgen moderner Systemtherapien gegenübergestellt werdsen.