Rofo 2012; 184 - VO317_1
DOI: 10.1055/s-0032-1311249

Interobserver-Reliabilität beim funktionellen Prostata MRT: Evaluation eines Scoringsystems

M Quentin 1, C Arsov 2, S Röhlen 1, J Klasen 1, P Heusch 1, RS Lanzman 1, G Antoch 1, P Albers 2, D Blondin 1
  • 1Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Düsseldorf, Düsseldorf
  • 2Urologische Klinik, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Düsseldorf

Ziele: Funktionelle Prostata MRT kombiniert anatomische Sequenzen (T1- und T2-gewichtete Sequenzen) mit funktionellen Sequenzen, wie der Diffusionsbildgebung (DWI), der dynamischen kontrastmittelverstärkten MRT (DCE-MRI) und der Spektroskopie (MRSI). Eine europäische Konsensus-Konferenz hat kürzlich die Benutzung einer 5-Punkte Skala empfohlen, um die Malignitäts-Wahrscheinlichkeit einer Läsion zu stratifizieren. Ziel der vorliegenden Studie war die Bestimmung der Interobserver-Reliabilität unter Verwendung eines Scoringsystems auf der Basis der Konsensusempfehlungen. Methode: Das Erscheinungsbild von insgesamt 108 vordefinierten Läsionen in 50 funktionellen Prostata MRT Untersuchungen wurde retrospektiv von drei geblindeten Untersuchern bewertet. Analog der Empfehlung der europäischen Konsensus-Konferenz wurde eine 5-Punkte Skala für jede verwendete Sequenz (T2, DWI und DCE-MRI) separat angewendet (Wert 1: klinisch signifikante Krankheit hoch unwahrscheinlich bis Wert 5: klinisch signifikante Krankheit hoch wahrscheinlich). Zusätzlich erfolgte eine Bewertung jeder Läsion für T2+DWI und für T2+DWI+DCE-MRI, ob es sich um eine maligne Läsion handelt. Die Interobserver-Reliabilität wurde mittels Kappa Statistik berechnet. Ergebnis: Kappa-Werte der drei Untersucher waren: T2 0,49; DWI 0,97 und DCE-MRI 0,77. Die Tumordiagnose unter Verwendung von T2+DWI war in 71% – 88% (Untersucherabhängig) der Fälle (κ=0.78) korrekt. Unter Einschluss der DCE-MRI wurden 88% – 96% der Läsionen korrekt als Tumor erkannt (κ=0.90). Schlussfolgerung: Die Benutzung eines 5-Punkte Scoringsystem für T2 Sequenzen, DWI und DCE-MRI zur Bewertung einer Prostataläsion ist technisch machbar und führt zu einer hohen Interobserver-Reliabilität.

Keywords: MRT, Prostata, Scoring System, Interobserver-Reliabilität

Korrespondierender Autor: Quentin M

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

E-Mail: michael.quentin@med.uni-duesseldorf.de