Rofo 2012; 184 - VO211_4
DOI: 10.1055/s-0032-1311118

Multimodale Korrelation von DWI, DCE und 11C-Cholin PET bei Patienten mit primärem Prostatakarzinom

M Eiber 1, S Schwarzenböck 2, M Souvatzoglu 3, H Kübler 4, G Weirich 5, M Schwaiger 3, E Rummeny 1, BJ Krause 2
  • 1Klinikum rechts der Isar, Institut für Radiologie, München
  • 2Universität Rostock, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Rostock
  • 3Klinikum rechts der Isar, Klinik für Nuklearmedizin, München
  • 4Klinikum rechts der Isar, Klinik für Urologie, München
  • 5Klinikum rechts der Isar, Institut für Pathologie, München

Ziele: Die diffusionsgewichtete (DWI) sowie dynamische Kontrast-verstärkte (DCE) MRT werden neben 11C-Cholin-PET/CT beim Prostatakarzinom eingesetzt. Ziel der Arbeit ist die Evaluation einer möglichen Korrelation der ADC-Werte (DWI), der Geschwindigkeit der Kontrastmittel-Anflutung („wash-in“, DCE) sowie der SUV-Werte der 11C-Cholin-PET/CT beim primären Prostatakarzinom. Methode: 12 Patienten mit gesichertem Prostatakarzinom wurden vor radikaler Prostatektomie mittels MRT mit DWI (b=50,300,600s/mm2) und DCE sowie 11C-Cholin-PET/CT untersucht. Posteroperativ wurden Großflächenschnitte angefertigt und jeder Schnitt in 12 Segmenten auf das Vorliegen von Prostatakarzinomgewebe untersucht. In den Segmenten wurden Region-of-interest (ROI)-basiert SUVmean-, SUVmax-, ADC mean-, ADCmin-Werte sowie „wash-in“-Rate bestimmt. Zudem wurde untersucht, bei wie vielen Patienten SUVmax- und ADCmin-Wert in Tumorsegmenten lag. SUV-, ADC-Werte und „wash-in“-Rate wurden mittels linearer Regressionsanalyse verglichen. Ergebnis: 127 der 726 untersuchten Segmente zeigten Prostatakarzinomgewebe. Bei 5/12 (42%) bzw. 2/12 (17%) der Patienten lag SUVmax- bzw. ADCmin-Wert im Tumorgewebe. Es fand sich eine hochsignifikante lineare Korrelation zwischen der „wash-in“-Rate und dem SUV-Wert sowohl für die gesamten Schnitte (r=0.3792, p<0.0001) auch für einzelnen Segmente mit Prostatakarzinomgewebe (r=0.3674, p=0.0001). Zwischen SUV- und ADC-Werten bzw. ADC-Werten und „wash-in“-Rate zeigte sich keine lineare Korrelation sowohl für alle als auch für die einzelnen Segmente mit Prostatakarzinomgewebe (r-Werte zwischen 0.0562 und 0.1388, p>0.05). Schlussfolgerung: Während bei fehlender Korrelation zwischen ADC- und SUV-Werten in Prostatakarzinomgewebe kein Zusammenhang zwischen der Diffusionsrestriktion bzw. erhöhter Cholin-Aufnahme durch Transport/Verstoffwechslung zu bestehen scheint, spricht eine Korrelation zwischen „wash-in“-Rate als Ausdruck der Gefäßpermeabilität/–dichte und dem SUV für pathophysiologische Zusammenhänge auf dieser Ebene.

Keywords: DWI, DCE, Choline PET, Prostatakarzionom, Korrelation

Korrespondierender Autor: Eiber M

Klinikum rechts der Isar, Institut für Radiologie, Ismaninger Str. 22, 81677 München

E-Mail: matthias.eiber@tum.de