Rofo 2012; 184 - VO210_2
DOI: 10.1055/s-0032-1311109

Anwendung fraktaler Analyse auf DCE-CT-Daten zur Bestimmung der antivaskulären Wirkung der kombinierten Radiochemotherapie auf Kopf-Hals-Tumoren

A Abramyuk 1, V Hietschold 2, K Zöphel 3, S Appold 4, M Baumann 4, R von Kummer 1, N Abolmaali 2
  • 1Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Neuroradiologie, Dresden
  • 2Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Dresden
  • 3Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Dresden
  • 4Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Dresden

Ziele: Es gibt Hinweise, dass Radiochemotherapie (RCT) neben unmittelbarer antitumoraler Wirkung auch einen modifizierenden Effekt auf die Tumorangiogenese hat. Ziel der Arbeit war die Bestimmung von RCT-induzierten Duchblutungsveränderungen in Kopf-Hals-Tumoren (KHT) mittels DCE-CT und fraktaler Analyse. Methode: DCE-CT wurde bei 15 Patienten mit klinisch inoperablen KHT vor RCT, nach 2 Wochen (20Gy/3 Zyklen Cisplatin+1 Zyklus 5-Fluorouracil) sowie nach 5 Wochen (50Gy/5 Zyklen Cisplatin + 1 Zyklus 5-Fluorouracil) mittels PET-CT (Biograph 16, Siemens) durchgeführt. Die Transferkonstante (Ktrans) wurde anhand der Patlak-Analyse mit VPCT-Software (Siemens) bestimmt.

Intratumorale Inhomogenitätsparameter Lakunarität und DB (Anstieg ln (Lakunarität) von ln (Boxgröße)) wurden von den Ktrans-Maps mit dem Sliding-Box-Algorithmus berechnet. Zusätzlich wurde die Dynamik von DCE-CT-Parametern mit der Änderung der Tumorgröße unter RCT verglichen. Mittlere follow-up Zeit war 12 Monate. Ergebnis: Bei 11 Patienten ergab sich eine Steigerung des Ktrans nach 20Gy mit folgender Absenkung nach 50Gy (p<0.05). Abgesehen von einem Patienten mit lokalem Tumorrezidiv, wurde bei 10 Patienten eine komplette Tumorregression diagnostiziert. Bei 3 Patienten zeigte sich eine konsekutive Abnahme des Ktrans, die mit partieller Tumorrückbildung unter RCT korrelierte. Bei einem Patienten mit deutlicher Erhöhung des Ktrans unter RCT wurde auch morphologisch ein Tumorprogress im weiteren Verlauf festgestellt. Schlussfolgerung: Veränderungen der absoluten Werte des Ktrans sowie seines intratumoralen Verteilungsmusters weisen auf eine Modifizierung der lokalen Tumordurchblutung unter RCT in KHT hin. Es ist lohnenswert, in einer prospektiven Studie zu untersuchen, ob die simultane Bestimmung von Ktrans und der Lakunarität bzw. DB zum Therapiemonitoring von KHT eingesetzt werden kann.

Keywords: Fraktale Analyse, DCE-CT, Radiochemotherapie, Kopf-Hals-Tumoren, Durchblutung

Korrespondierender Autor: Abramyuk A

Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Neuroradiologie, Fetscherstr. 74, 01307 Dresden

E-Mail: Andrij.Abramyuk@uniklinikum-dresden.de