Rofo 2012; 184 - VO208_2
DOI: 10.1055/s-0032-1311093

Zusammensetzung von Koronarplaques mit Dual Source CT-Angiographie und Virtual Histology Intravascular Ultrasound in NSTEMI-Patienten und Patienten mit stabiler KHK

S Sudarski 1, T Henzler 1, H Kayed 1, T Süselbeck 2, M Meyer 1, M Borggrefe 2, SO Schönberg 1, C Fink 1
  • 1Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
  • 21. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim, Kardiologie, Mannheim

Ziele: Prospektive Korrelation von Dual Source CT (DSCT) und Virtual Histology Intravascular Ultrasound (VH-IVUS) bei der Analyse der Zusammensetzung von Plaques von Patienten mit Nicht-ST-Strecken-Hebungsinfarkt (NSTEMI) und stabiler koronarer Herzkrankheit (KHK). Methode: Bei 28 Patienten (15 NSTEMI, 13 stabile KHK; mittleres Alter 72±9 Jahre) wurde eine EKG-getriggerte CT-Koronarangiographie (cCTA) mittels 64-Zeiler DSCT durchgeführt. Innerhalb von 24 Stunden folgte die Katheterangiographie mit IVUS. Bei den untersuchten Plaques wurde mit dezidierten Softwares (Syngo Circulation Plaque Analysis, Siemens Healthcare; IVUS Volcano s5, Volcano Corporation) unter anderem Stenosegrad, Plaquevolumen und der Anteil an fettigen, fibrösen und kalzifizierten Plaqueanteilen bestimmt und miteinander korreliert. Ergebnis: Im IVUS zeigten sich die Plaques von NSTEMI-Patienten signifikant höhergradig stenosierend im Vergleich zu Patienten mit stabiler KHK (76±9% und 68±8%; p=0,01). Beim Plaquevolumen (NSTEMI vs. stabile KHK: 153±71mm3 und 165±93mm3; p=0,20), dem nicht-kalzifizierten Anteil (86% (69 bis 95) und 74% (49 bis 88); p=0,21) und den einzelnen Plaquekomponenten „fettig“ (13% (8 bis 28) und 14% (7 bis 30); p=0,89), „fibrös“ (63±20% und 53±20%; p=0,14) und „kalzifiziert“ (14% (5 bis 32) und 26% (12 bis 51); p=0,21) wurden weder im IVUS noch mit der DSCT signifikante Unterschiede zwischen den Patientengruppen festgestellt. In der Bland-Altman-Analyse unterschätzte das DSCT im Vergleich zu IVUS systematisch die Menge an fettigem und kalzifiziertem Plaqueanteil und überschätzte die Menge an fibrösem Plaqueanteil. Bei der Messung von Plaquevolumen und nicht-kalzifiziertem Plaqueanteil mit DSCT ergab sich kein systematischer Bias. Schlussfolgerung: Bei der Analyse der Plaquezusammensetzung erbringen DSCT und IVUS keine vergleichbaren Ergebnisse. Patienten mit stabiler KHK und NSTEMI weisen mit beiden Messmethoden keine signifikanten Unterschiede in der Plaquezusammensetzung auf.

Keywords: Koronare Herzkrankheit, Plaquemorphologie, Dual Source CT, Intravaskulärer Ultraschall

Korrespondierender Autor: Sudarski S

Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsmedizin Mannheim, Lange Rötterstraße 9, 68167 Mannheim

E-Mail: sonja_sudarski@gmx.de