Rofo 2012; 184 - VO202_8
DOI: 10.1055/s-0032-1311051

Iterative Rekonstruktionsverfahren der 4. Generation: Intraindividuelle Vergleichsstudie zum Einfluss auf die Bildqualität in der low-dose MDCT des oberen Harntrakts

M Regier 1, JH Buhk 2, HC Schultzendorff 1, D Hammerle 1, A Laqmani 1, FO Henes 1, HD Nagel 3, G Adam 4
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf; Zentrum für Radiologie und Endoskopie, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf; Zentrum für Radiologie und Endoskopie, Neuroradiologische Diagnostik und Intervention, Hamburg
  • 3Philips Healthcare, Clinical Science, Hamburg
  • 4Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf; Zentrum für Radiologie und Endoskopie, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie

Ziele: Durchführung einer qualitativen und quantitativen Vergleichsstudie zur Bemessung des Potentials der iterativen Rekonstruktion (IR) hinsichtlich der möglichen Verbesserung der Bildqualität in der nativen low-dose MDCT des oberen Harntraktes. Methode: Die Rohdaten von 27 nativen, unter dem klinischen Verdacht einer Urolithiasis angefertigten low-dose MDCTs des oberen Harntraktes (Philips iCT 256, 120kV, 80mAs (eff.), mittlerer CTDIvol: 5,9 mGy, mittleres DLP: 251 mGyxcm) wurden mit einem prototypischen Rekonstruktionsrechner (iDose4™, Philips, Best, Niederlande) nachrekonstruiert. Hierbei wurden für jeden Datensatz Rekonstruktionen mit den iDose-Stufen 0, 2, 4, 6 und 7 angefertigt. Darüberhinaus wurden jeweils zwei unterschiedliche Filterkernel (B=standard, C=hart) verwendet. Zwei erfahrene und drei unerfahrene Auswerter führten gemäß einer 4-stufigen Ordinalskala (1=nicht diagnostisch; 4=exzellent) eine unabhängige Bewertung der Bildqualität durch. Die statistische Analyse folgte einem Random Intercept Model. Ergebnis: Die höchste Bildqualität wurde unter Verwendung der iDose-Stufe 6 und des Standard-Filterkernels B beobachtet (mittlerer Punktwert: 3,67). Sogar der Einsatz der niedrigsten iDose-Stufe 2 führten zu einer spürbaren Verbesserung der Bildqualität verglichen mit den gefilterten Rückprojektionen (iDose 2: 3,02 vs. iDose 0: 2,58). Mit steigendem iDose-Level wurde stets ein höheres Signal-zu-Rausch Verhältnis (SNR) gemessen. Die beobachteten Effekte waren unabhängig vom Erfahrungsgrad der Auswerter, die Übereinstimmung der Auswerter war hierbei exzellent (κ>0,8). Schlussfolgerung: Durch den Einsatz der iterativen Rekonstruktion kann die Bildqualität in der low-dose MDCT des oberen Harntraktes beträchtlich verbessert werden. Für den Einsatz in der Diagnostik der Urolithiasis empfiehlt sich die Verwendung einer hohen iDose-Stufe 6, die Wahl des Filterkernels scheint nicht von relevantem Einfluss zu sein.

Keywords: Iterative Rekonstruktion, MDCT, low-dose, Urolithiasis, Bildqualität

Korrespondierender Autor: Regier M

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf; Zentrum für Radiologie und Endoskopie, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistr. 52, 20246 Hamburg

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