Rofo 2012; 184 - VO101_4
DOI: 10.1055/s-0032-1311012

Darstellung von Instrumenten zur Magnetic Particle Imaging (MPI) gesteuerten kardiovaskulären Intervention

J Hägele 1, J Rahmer 2, B Gleich 2, C Bontus 2, J Borgert 2, H Wojtczyk 3, TM Buzug 3, J Barkhausen 1, FM Vogt 1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
  • 2Philips Technologie GmbH Innovative Technologies, Research Laboratories, Hamburg
  • 3Institut für Medizintechnik, Universität zu Lübeck

Ziele: Magnetic Particle Imaging (MPI) ist ein neues dreidimensionales Bildgebungsverfahren, das mittels Magnetfeldern die räumliche Verteilung von superparamagnetischen Eisenoxidnanopartikeln (SPIOs) quantitativ messen kann. Die Methode besitzt eine sehr hohe Sensitivität und ermöglicht durch die hohe zeitliche und räumliche Auflösung eine dreidimensionale Echtzeitbildgebung. Das Verfahren scheint daher neben quantitativen Perfusionsmessungen besonders für die Steuerung von Interventionen, wie zum Beispiel PTA und Stentimplantation geeignet. Vorraussetzung hierfür ist aber die Visualisierung von interventionellen Instrumenten durch MPI. Ziel des Projektes ist die Visualisierung von Kathetern und die Durchführung von Interventionen im Gefäßmodell. Methode: Alle Messungen wurden an einem Prototyp Scanner der Firma Philips durchgeführt. Das Field of View betrug 3,4×3,4×2,0 cm3 und wurde 46x pro Sekunde abgetastet. Zur Markierung wurde das zum Ballon führende Lumen eines Ballonkatheters (Abbott Vascular Fox plus PTA-Katheter, Ballondurchmesser/-länge 10/30mm) mit Resovist (Bayer Schering Pharma, Verdünnung 1:20) gefüllt. Der Katheter wurde über eine 8F Schleuse in ein mit NaCl gefülltes, im Messfeld befindliches Gefäßphantom (Innendurchmesser 10mm) eingebracht. Ergebnis: Durch die hohe Sensitivität der Methode und die gute räumliche Auflösung konnte das mit Resovist markierte Innenlumen (Querschnittsfläche ca. 0,3 mm2) des Ballonkatheters zuverlässig visualisiert werden. Die Bewegungen des Katheters im Gefäßphantom konnten in Echtzeit verfolgt werden. Auch die Inflation und Deflation des Ballons konnten problemlos visualisiert werden. Schlussfolgerung: Durch die Markierung mit Resovist kann ein Ballonkatheter mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung mittels MPI visualisiert werden. Durch die dreidimensionale Bildgebung und die fehlende Exposition mit ionisierenden Strahlen ist MPI ein attraktives neues Verfahren zur Steuerung komplexer Interventionen.

Keywords: Magnetic Particle Imaging, superparamagnetic iron oxide, kardiovaskuläre Intervention, Katheter

Korrespondierender Autor: Hägele J

Universitätsklinikum Schleswig Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Ratzburger Allee 160, 23538 Lübeck

E-Mail: haegele@radiologie.uni-luebeck.de