Geburtshilfe Frauenheilkd 2012; 72 - A14
DOI: 10.1055/s-0032-1309207

Gibt es neue prognostische Parameter beim Endometriumkarzinom?

A Brunner 1, P Riss 1, G Heinze 1, H Brustmann 1
  • 1Abteilungen für Gynäkologie und Geburtshilfe und für Pathologie, Thermenklinikum Mödling, A-2340Mödling, Institut für klinische Biometrie, MUW Wien, A-1090 Wien

Fragestellung:

Besteht ein Zusammenhang zwischen den immunhistochemisch nachweisbaren Proliferationsmarkern PHH3 und Survivin beim Endometriumkarzinom und hat die Überexpression der Marker einen prognostischen Stellenwert bei Frauen die an Endometriumkarzinom erkrankt sind.

Methode:

Die retrospektiv erhobene Studie erfasste 99 konsekutive Patientinnen der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Thermenklinikum Mödling, die an Endometriumkarzinom erkrankten. Der immunhistochemische Nachweis einer PHH3- und Survivin Überexpression wurde mit klinisch-pathologischen Parametern korreliert, Überlebensanalysen mittels univariatem Log-rank Test und multivariaten Cox Regressionsanalysen berechnet.

Ergebnisse:

Es konnte eine strenge Korrelation zwischen PHH3 und Survivin nachgewiesen werden (p<0,0001). Patientinnen mit schlecht differenzierten Tumoren (G3) und Patientinnen mit Typ II Karzinomen exprimierten signifikant mehr PHH3 und Survivin als Patientinnen mit gut differenzierten (G1, G2) oder endometrioiden Tumoren (p<0,0001, p<0,0001, p<0,0001, p<0,0001). In der univariaten Überlebensanalyse zeigte sich, dass die Überexpression von beiden Proliferationsmarkern signifikant mit einer erhöhten Rezidiv- und Sterblichkeitsrate verbunden ist (p<0,0001, p<0,0001, p<0,0001, p<0,0001). In der durchgeführten multivariablen Cox Regressionsanalyse konnte nachgewiesen werden, dass beide Parameter unabhängige Faktoren für das Gesamtüberleben sind (p=0,004, p=0,023).

Schlussfolgerung:

Die beiden immunhistochemisch nachweisbaren Proliferationsmarker PHH3 und Survivin sind beim Endometriumskarzinom eng miteinander verbunden und sind vor allem mit schlecht differenzierten Tumoren sowie Typ II Karzinomen assoziert.

Beide Biomarker konnten als unabhängige Prognosemarker für das Gesamtüberleben identifiziert werden.