Klin Padiatr 2012; 224 - A1
DOI: 10.1055/s-0032-1306239

Late Effects Surveillance System – Arbeitsgruppe Spätfolgen der GPOH – Aktueller Stand

M Paulides 1, JD Beck 1, J Meitert 1, M Metzler 1, T Langer 1
  • 1Late Effects Surveillance System, Kinder- und Jugendklinik Erlangen

Seit 1988 wird durch die Arbeitsgruppe Spätfolgen der GPOH das Thema „Spätfolgen nach Krebserkrankungen im Kindesalter“ bearbeitet. 1995 wurde die Diagnostik für die Spätfolgennachsorge erstmals publiziert. Von nun an verwendet man das Akronym „Late Effects Surveillance System – LESS“. Seit 1997 wurden prospektiv Daten zu ZNS-Spätfolgen bei ALL- und im weiteren Verlauf bei Hirntumorpatienten und seit 1998 prospektiv bei Ewing-, Osteo- und Weichteilsarkompatienten zu Spätfolgen an u.a. Herz, Nieren und Gehör erhoben. Letztere Nachsorgestudie hat folgenden Stand (01/2012): 3915 gemeldete Patienten (1763 Weichteilsarkom-, 1170 Osteo-, und 982 Ewing-Sarkompatienten), Alter bei Diagnose im Median 14,4 Jahre. Die aktuelle Inzidenzen nach den Angaben der Kliniken liegen für alle Patienten mit vollständigen Daten bei: Thyreotoxizität: 4,9% (63/1298), Kardiotoxizität: 6,2% (92/1492), Nephrotoxizität: 15,7% (225/1430), Ototoxizität: 22,6% (167/738), andere Spätfolgen: 43,9% (655/1493). Um jüngere Patienten nun mit einzubeziehen, wird die prospektive Kohorte auf Patienten mit embryonalen Tumoren ausgedehnt. Es werden Daten zu endokrinologischen Spätfolgen nach HIT 2000 Therapie sowie zu genetischen Polymorphismen bei MTX Ausscheidungsstörungen bei ALL Patienten ausgewertet. Geplante Projekte umfassen die Erforschung der Kardiomyopathie nach Wilmstumor und der Ototoxizität nach Osteosarkom-Behandlung, sowie die Erstellung von Nachsorgebroschüren für die einzelnen Patientengruppen. Eine Zusammenarbeit mit den europäischen Spätfolgengruppen in PanCare beginnt nun.