Pneumologie 2012; 66 - P375
DOI: 10.1055/s-0032-1302691

Effekt der Auto-Servo-Ventilation (ASV) und kontinuierlichen Überdrucktherapie (CPAP) auf B-Typ Natriuretisches Peptid (NT-proBNP) bei koexistierender obstruktiver (OSA) und zentraler Schlafapnoe (ZSA) mit Herzinsuffizienz

WJ Randerath 1, G Nothofer 1, N Anduleit 1, M Treml 1, C Priegnitz 1, W Galetke 2
  • 1Krankenhaus Bethanien gGmbH, Klinik für Pneumologie und Allergologie, Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin, Solingen
  • 2Krankenhaus der Augustinerinnen, Klinik für Pneumologie, Kardiologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin, Köln

Effizienz der Adaptiven Servoventilation (ASV) im Vergleich zur CPAP-Therapie bei Patienten mit Herzinsuffizienz und koexistierendem obstruktivem (OSAS) oder zentralem Schlafapnoesyndrom (ZSA)

Einleitung:

Die optimale Beatmungsform für Patienten mit koexistierendem obstruktivem oder zentralem Schlafapnoesyndrom (OSAS+ZSA) sowie Herzinsuffizienz (HI) steht bislang nicht fest. Wir untersuchten die Effekte von ASV- und CPAP-Therapie hinsichtlich kardialer Messgrößen wie das NT-proBNP.

Methodik:

70 Patienten (66,3±9,1 Jahre, 31,3±6,0kg/m2) mit einem Anteil von <80% Cheyne-Stokes-Atmung sowie 20–50% obstruktiven Atmungsstörungen wurden nach Randomisierung entweder einer ASV- oder CPAP-Therapie (BiPAP autoSV, Philips-Respironics) zugeteilt. Polysomnographische wie auch kardiale Parameter wurden initial bzw. nach 12 Monaten erhoben. Es wurden nur die Daten der therapieadhärenten Patienten ausgewertet (26 ASV, 25 CPAP). Diese wurden in „Responder“ (Reduktion des AHI auf <10/h und <50% Ausgangs-AHI) und „Non-Responder“ unterteilt.

Ergebnisse:

Der AHI verbesserte sich in beiden Gruppen signifikant (ASV: 48,0±25,0 vs. 6,9±6,8/h, p<0,001, CPAP: 41,6±15,4 vs. 11,4±9,6/h, p<0,001). ASV war hinsichtlich zentraler Atmungsstörungen der CPAP-Therapie überlegen (5,0±5,9 vs. 9,1±8,2, p<0,05). Die initialen Werte für NT-proBNP waren in beiden Gruppen vergleichbar und verbesserten sich nach 12 Monaten nur in der ASV-Gruppe relevant (ASV: 537±892 vs. 241±315ng/L, CPAP: 687±979 vs. 876±1882ng/L, p<0,05). Insgesamt 32 Patienten profitierten von den Beatmungstherapien („Responder“ 19 ASV, 13 CPAP). 19 aller Patienten wurden als „Non-Responder“ eingestuft (7 ASV, 12 CPAP). Unter den „Respondern“ sanken die NT-proBNP Werte deutlich nach zwölfmonatiger Therapie (214±236 vs. 1016±2121, p=0,07).

Schlussfolgerung:

Eine Behandlung von koexistierendem OSAS und ZSA scheint mit beiden Beatmungsformen erreicht zu werden. Dabei führt jedoch die ASV-Therapie bei den herzinsuffizienten Patienten zum einen zu einer deutlicheren Reduktion zentraler Ereignisse sowie zu einer relevanten Reduktion von NT-proBNP.