Rofo 2012; 184 - TNE16
DOI: 10.1055/s-0031-1300917

Abweichungen zwischen unterschiedlich basierten aortalen Expansionsraten in der CT

S Schaaf 1, B Foldyna 1, C Lücke 1, C Andres 1, K von Aspern 1, M Grothoff 1, S Nitzsche 1, M Gutberlet 1, L Lehmkuhl 1
  • 1Herzzentrum Leipzig, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig

Fragestellung:

Die bestehenden Abweichungen zwischen den jährlichen Expansionsraten von Aortensegmenten in der CT, die aus dem Gefäßsegmentvolumen, dem maximalen orthogonalen Durchmesser, der maximalen orthogonalen Querschnittsfläche und der Gefäßsegmentaußenoberfläche berechnet wurden, sollen bestimmt werden.

Material und Methoden:

Es wurden 73 Patienten (66±8,0 Jahre) retrospektiv in die Studie eingeschlossen, die zur Beurteilung des Gefäßdiameters zwei CT-Angiografien der thorakalen und/oder abdominellen Aorta im mittleren Verlaufsintervall von 1,8±0,8 Jahren erhielten. Die Aorta wurde in 9 Segmente unterteilt (sinotubulärer Übergang bis Iliakalbifurkation). 346 Segmente konnten hinsichtlich Gefäßsegmentvolumen, maximalen orthogonalen Durchmesser, maximaler orthogonaler Querschnittsfläche und Gefäßsegmentaußenoberfläche ausgewertet, die jährlichen Expansionsraten berechnet und jeweils mit der des Gefäßsegmentvolumens als Standard verglichen werden.

Ergebnisse:

Die mittleren Differenzen zwischen Ausgangs- und Folgeuntersuchung betrugen für das Volumen 5,7%±13,1 (4,8cm3±12,2), für den Durchmesser 2,1%±4,9 (0,7mm±1,6), für die Querschnittsfläche 4,6%±13,6 (0,5cm2±1,1) und für Außenoberfläche 4,8%±7,9 (3,7cm2±6,1). Im Vergleich mit der prozentualen Expansionsrate des Volumens war die prozentuale Expansionsrate des Durchmessers 2,7-fach, die der Querschnittsfläche und der Außenoberfläche 1,2-fach niedriger. Zwischen den prozentualen Expansionsraten bestanden signifikante (p<0,01) Korrelationen. Die stärkste Korrelation mit der prozentualen volumetrischen Expansionsrate wurde mit der der Außenoberfläche (r=0,53) beobachtet, gefolgt von der des Durchmessers (r=0,39) und der der Querschnittsfläche (r=0,33). Anhand akzeptierter Diametergrenzwerte wurden 72% der Segmente als aneurysmatisch und 28% als nicht aneurysmatisch definiert. Das wirkte sich auf die Verhältnisse der Expansionsraten zueinander allerdings nicht wesentlich aus.

Schlussfolgerung:

Die Kalkulation der Expansionsraten von Aortenabschnitten ergibt, in Abhängigkeit der zugrunde liegenden Messgröße, deutlich differierende Ergebnisse. Besonders anhand durchmesser- und querschnittsflächenbasierter Raten wird die Größenveränderung unterschätzt.