Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - PO12_08
DOI: 10.1055/s-0031-1293433

Reversibler Hydrops fetalis mit makulo-papulösem Exanthem der Schwangeren – Fallbericht

R Rasenack 1, F Schauer 2, M Kunze 1, HJ Proempeler 1, HJ Proempeler 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Freiburg, Freiburg
  • 2Universitäts-Hautklinik, Freiburg

Ziel: Erkennen der Ursachen von Hydrops fetalis und Einschätzung der Prognose

Methodik: Schilderung eines Falles von Hydrops fetalis in der 18. SSW mit Exanthem der Schwangeren

Ergebnis: Eine 32j. IIGr/0Para (Z.n. EUG, Uterus bicornis) entwickelte in der 18.SSW einen sehr stark juckenden makulo-papulösen Hautausschlag an Stamm und proximalen Extremitäten. Gleichzeitig wurde ein ausgeprägter fetaler Hydrops festgestellt ohne Anhalt für Anämie oder Blutgruppen-Inkompatibilität.Die Hautveränderungen wurden nach Hautbiopsie und Ausschluss virusbedingter Exantheme als exazerbierte atopische Schwangerschaftsdermatose (DD atypische polymorphe Schwangerschaftsdermatose) gedeutet und mit Hydrocortison systemisch oral therapiert (0,5mg/ kg KG über 3 Tage, danach langsame Reduktion). Im Ultraschall ergab sich kein Hinweis auf strukturelle Anomalien des Feten. Die Karyotypisierung nach Amniozentese zeigte einen normalen Chromosomenbefund.Nach einer Woche war der Hydrops deutlich rückläufig und die Hauteffloreszenzen gebessert. Bei weiteren Kontrolluntersuchungen wurden Normalbefunde erhoben. Am 283.SST wurde ein gesunder eutropher Junge (3420gr, 52 cm, Apgar 9/10/10) durch Vacuum-Extraction nach protrahierter AP geboren.

Schlussfolgerung: In der Literatur finden sich viele Veröffentlichungen über fetalen Hydrops ohne dass in jedem Fall die Ursache geklärt werden kann. Eine kausale Assoziation des Hydrops zu Hauteffloreszenzen ist bisher nicht beschrieben worden. In dem hier beschriebenen Fall ließ sich trotz Einsatz aller verfügbaren Methoden keine Ursache klären. Eindrucksvoll war der zeitliche Zusammenhang zwischen mütterlicher und fetaler Erkrankung und überraschend der positive Ausgang.