Rofo 2011; 183 - WI_PO18
DOI: 10.1055/s-0031-1279570

„Chest pain“ CT Untersuchungen mit prospektiver EKG-Triggerung: erste Erfahrungen mit einem 256 Zeilen CT Scanner

D Muenzel 1, P Noell 1, F Dorn 1, M Dobritz 1, E Rummeny 1, A Huber 1
  • 1Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Radiologie, München

Ziele: Ziel war die Evaluation eines prospektiv EKG-getriggerten sogenannten „Chest-pain“ CT Protokolls für eine kombinierte Untersuchungstechnik zum Nachweis bzw. Ausschluss einer Lungenarterienembolie, einer koronaren Herzerkrankung (KHK) und einer Aortendissektion. Methode: 40 Patienten mit akuten Thoraxschmerzen wurden mit einem prospektiv EKG-getriggerten CT-Thorax-Protokoll an einem 256-Zeilen CT Scanner (Brilliance iCT, Philips) untersucht. Die Kontrastierung sowie das Signal-zu-Rausch-Verhältnis in der Aorta ascendens, der Koronargefäße und des Pulmonalarterienhauptstammes wurden bestimmt. Alle Untersuchungen wurden hinsichtlich der diagnostischen Ergebnisse evaluiert und der klinische Verlauf bis zu einem Monat wurde dokumentiert. Die effektive Strahlendosis wurde anhand des Dosislängenproduktes abgeschätzt. Ergebnis: Diagnostische Bildqualität der thorakalen Aorta und der (sub-)segmentalen Äste der Pulmonalarterien wurde in allen Untersuchungen sowie in 91% der Koronararteriensegmente erreicht. Das Signal-zu-Rausch-Verhältnis betrug 34,5 (Aorta ascendens), 30,8 (Pulmonalarterienhauptstamm), 32,7 (RCA), 33,0 (Hauptstamm), 36,3 (RIVA) and 27,9 (RCX). Die häufigsten Diagnosen waren: KHK (11 Patienten, davon 4 mit Verdacht auf hämodynamische Relevanz der koronararteriellen Stenosierung), Lungenarterienembolie (5 Patienten) und Erkrankungen der Aorta (6 Patienten: 3 Aneurymata, 1 akute Aortendissektion, 1 ausgeprägte Atherosklerose der Aorta mit ulzerierenden Plaques, 1 Coactatio aortae). Spinale Ischemie (1), Pneumonie (3) und Bronchialkarzinom (2) wurden in einzelnen Patienten als vermutliche Ursache der thorakalen Beschwerden gefunden. Bei 12 Patienten war kein eindeutiger Befund zu diagnostizieren. Die mittlere effektive Strahlendosis der CT Untersuchungen war 11,2 mSv (SD 2,2). Schlussfolgerung: Ein prospektiv EKG-getriggertes “chest pain“ Protokoll an einem 256 Zeilen CT Scanner ist eine sehr gute Untersuchungstechnik zur Evaluation der häufigsten Ursachen des akuten Thoraxschmerzes.

Keywords: CT Angiographie, chest pain, Signal-zu-Rausch-Verhältnis, Strahlendosis

Korrespondierender Autor: Muenzel D

Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Radiologie, Ismaninger Str. 22, 81675 München

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