Rofo 2011; 183 - VO406_7
DOI: 10.1055/s-0031-1279462

Vergleich von Knorpel T2 Relaxationszeiten verschiedener Kniekompartimente mit morphologischen Knieveränderungen bei 3 Tesla: Analyse bei 217 asymptomatischen Personen der Osteoarthritis Initiative

C Stehling 1, T Baum 2, BJ Schwaiger 2, C Müller-Höcker 2, MC Nevitt 3, CE McCulloch 3, W Heindel 1, TM Link 2
  • 1Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster
  • 2University of California San Francisco, Department of Radiology and Biomedical Imaging, San Francisco
  • 3University of California San Francisco, Department of Epidemiology and Biostatistics, San Francisco

Ziele: T2 Relaxationsmessungen sind ein vielversprechender quantitativer Marker für die Beurteilung von degenerativen Gelenkerkrankungen. Die Segmentierung des Knieknorpels ist jedoch sehr zeitintensiv. Es könnte von großem Vorteil sein nur ein Kompartiment zu segmentieren, welches die allgemeine Pathologie wiederspiegelt. Das Ziel dieser Studie ist zu untersuchen, welches Kompartiment am Besten mit morphologischen Knieabnormaltäten korreliert. Methode: Die OAI ist eine longitudinale Multizenterstudie für Kniearthrose. Eine Subgruppe von 217 asymptomatische Personen (Alter 45–55) mit mittlerem BMI wurden bei 3 Tesla untersucht (mit protonengewichteten Spin-Echo und T2 mapping Sequenzen). Alle Bilder wurden von 2 Radiologen analysiert und der Grad der Knorpel- und Meniskusläsionen, Osteophyten, Knochenmarködeme und Gelenkergüsse mithilfe des sog. WORMS Scores bestimmt. Der Knieknorpel wurde segmentiert und T2 Maps für erstellt. Diese Werte wurden mit den Knieveränderungen korreliert. Statistische Signifikanzen wurden mithilfe eines Multiregressionsmodels bestimmt. Ergebnis: Die mittleren T2 Werte zeigten eine große Korrelation zur Prävalenz von verschiedenen Kniepathologien wie Gelenkergüsse (p=0,006) und Knorpel- (0,039) und Meniskusveränderungen (p=0,044). Vergleicht man alle 6 Kniekompartimente so zeigen die T2 Werte des medialen Femurkondylus die höchsten Korrelationen mit den mittleren WORMS Scores der verschiedenen Kniepathologien, wie Knorpelläsionen (p<0,0001), Meniskusläsionen (p=0,004), Osteophyten (p=0,0002), Knochenmarködemen (p=0,011) und Gelenkergüsse (p=0,006). Schlussfolgerung: Vergleicht man die 6 Kniekompartimente zeigte der mediale Femurkondylus die besten Korrelationen mit den verschieden Kniepathologien und ist somit das beste Kompartiment zur Evaluierung des Ausmaßes der Kniegelenksdegeneration.

Um die T2 Messungen im klinischen Alltag zu etablieren oder sie in großen Mulitzenterstudien einzusetzen ist eine schnelle Analyse unumgänglich.

Keywords: T2 Relaxationsmessungen, 3 Tesla, MRT, Knie, Knorpel

Korrespondierender Autor: Stehling C

Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Alberst-Schweitzer Straße 33, 48149 Münster

E-Mail: cstehling@uni-muenster.de