Rofo 2011; 183 - VO406_4
DOI: 10.1055/s-0031-1279459

Differenzierung von Gelenkerkrankungen der Hände und Füße mittels hochauflösender Magnetresonanztomographie

LS Braum 1, S Hermann 2, A Bruns 3, K Aupperle 4, K Loddenkemper 4, K Wang 5, S Philipp 6, M Backhaus 7, B Hamm 1, KG Hermann 1
  • 1Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, Berlin
  • 2Charité Universitätsmedizin Berlin, Med. Klinik mit Schw. Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie CBF, Berlin
  • 3Charité Universitätsmedizin Berlin, Ambulantes Gesundheitszentrum Charité GmbH, Bereich Innere Medizin, Berlin
  • 4Charité Universitätsmedizin Berlin, Med. Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie, Berlin
  • 5Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Berlin
  • 6Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
  • 7Charité Universitätsmedizin Berlin, Med. Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie

Ziele: Bestimmung der differenzialdiagnostischen Aussagekraft der hochauflösenden Magnetresonanztomographie (hMRT) bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA), Psoriasisarthritis (PsA) und Osteoarthrose (OA). Methode: 69 Patienten (Alter 53±15 Jahre; 26Männer, 43 Frauen) mit mittel- bis starkgradigen Gelenkbeschwerden und nachweisbaren Gelenkschwellungen wurden mittels hMRT bei 1,5 Tesla und Platzierung einer Ringspule über dem betroffenen Gelenk (MCP-, PIP- oder DIP-Gelenk) untersucht. Das MRT-Protokoll bestand aus nativen T1w und STIR Sequenzen sowie kontrastmittelverstärkten fettgesättigten T1w-Sequenzen mit Schichtauflösungen zwischen 130µm und 253µm. Die Untersuchungen wurden verblindet ausgewertet und die radiologische Diagnose (RA, PsA, OA oder frühe unspezifische Arthritis) mit der klinischen Enddiagnose verglichen. Parameter wie Kontrastmittelaufnahme der Synovia und der Weichteile, Knochen- und Weichteilödem, Periostitis, Alterationen der Kollateralbänder und Konturveränderungen des Knochens wurden evaluiert. Ergebnis: Bei 41 von 69 Patienten (59,4%) gelang die Stellung der richtigen Diagnose anhand der MRT-Untersuchung, davon bei 8 von 12 Patienten mit RA (66,7%), bei 19 von 38 Patienten mit PsA (50,0%) und bei 12 von 15 Patienten mit OA (80%). Periostitis trat nur bei Patienten mit PsA und OA auf (PsA 73,9%; OA 26,1%; p=0,015). Knochenmarködeme wurden häufig bei PsA (56,8%) und OA (73,3%) detektiert, geringer auch bei RA (33,3%; p=0,028). Die übrigen evaluierten Parameter, insb. Synovitis, Tenosynovitis und Erosionen, waren bei allen vier Erkrankungsgruppen ohne statistisch signifikante Unterschiede vorhanden. Schlussfolgerung: Die Diagnosestellung einer OA gelang anhand MR-morpohologischer Kriterien in den meisten Fällen, während dies bei RA und PsA bei weniger Patienten möglich war. Der Nachweis von Synovitiden oder Erosionen ist unspezifisch. Knochenmarködeme und Periostitiden sind Parameter, welche sich am Besten für die MR-tomographische Differenzierung der Gelenkerkrankungen eignen.

Keywords: MRT, Rheumatoide Arthritis, Psoriasisarthritis, Osteoarthritis

Korrespondierender Autor: Braum LS

Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, Charitéplatz 1, 10117 Berlin

E-Mail: Leonie.Braum@charite.de