Rofo 2011; 183 - VO206_4
DOI: 10.1055/s-0031-1279141

Optische Bildgebung CCK2/gastrin Rezeptor exprimierender Tumoren

S Kossatz 1, E Laabs 1, I Hilger 1
  • 1IDIR/Uniklinikum Jena, AG Experimentelle Radiologie, Jena

Ziele: Die optische Bildgebung ermöglicht eine nicht invasive, strahlungsfreie Identifikation molekularer Tumormarker zur Früherkennung von Tumoren. Das Ziel dieser Studie war die Darstellung des CCK2/gastrin Rezeptors mit einer hochaffinen peptid-basierten Nahinfrarot-Sonde. Methode: Für das optische Kontrastmittel (DY-Minigastrin) wurde ein Peptid aus 13 AS (Minigastrin) an ein neues hemicyanines Fluorochrom (Abs.: 674 nm/Em.: 700 nm) gekoppelt. Die in vivo und in vitro Experimente wurden an rezeptorpositiven HT-29 und rezeptornegativen A375 Zellen durchgeführt. Die Bindung der Sonde an Zellen wurde mittels Durchflusszytometrie, Laser Scanning Mikroskopie und planarem fluorescence reflectance imaging (FRI) charakterisiert. In vivo Studien an Mäusen wurden mit subkutanen Tumoren durchgeführt. Die Sondenakkumulation in den Tumoren und Organen wurde semiquantitativ ausgewertet. Ergebnis: Die in vitro Versuche zeigten eine deutliche Bindung der Sonde an die HT-29 Zellen und eine minimale Bindung an die A375 Zellen. Mittels FRI wurde in vivo eine kontraststarke Bildgebung der HT-29 Tumore gezeigt. Bei Kompetition mit ungelabeltem Minigastrin reduzierten sich die Signalintensitäten auf das Niveau der rezeptornegativen Tumoren. Ab 4h nach Injektion der Sonde war das Signal in den HT-29 Tumoren signifikant höher als im Kompetitionsansatz oder in den A375 Tumoren (p<0,01). Kryoschnitte der Tumore zeigten eine deutliche Akkumulation der Sonde im Tumorgewebe nur in den HT-29 Tumoren. Die Biodistributionsanalyse zeigte eine vorrangig hepatobiliäre Ausscheidung. Schlussfolgerung: Unsere Studie zeigt, dass DY-Minigastrin geeignet ist, um das CCK2-Rezeptorprotein mittels fluoreszenzbasierter optischer Bildgebung zur identifizieren. Da der Rezeptor in zahlreichen Tumoren überexprimiert wird, betrachten wir ihn als viel versprechenden Tumormarker. Die Früherkennung von oberflächennahen Tumoren und Tumoren die laparoskopischen oder endoskopischen Untersuchungen zugänglich sind, könnte somit auf lange Sicht verbessert werden.

Keywords: NIR optische Bildgebung, CCK2/gastrin Rezeptor, Peptidsonde, Tumor targeting

Korrespondierender Autor: Kossatz S

IDIR/Uniklinikum Jena, AG Experimentelle Radiologie, Erlanger Alle 101, 07747 Jena

E-Mail: susanne.kossatz@med.uni-jena.de