Rofo 2011; 183 - VO106_3
DOI: 10.1055/s-0031-1279098

Mikrowellen-Ablation in einem in-vivo Nierenmodell beim Schwein: Beurteilung des Effekts einer Perfusionsblockade auf die Ablationsmorphologie.

CM Sommer 1, V Koch 1, M Holzschuh 1, N Bellemann 1, T Gehrig 2, FU Arnegger 2, C Mogler 3, S Zelzer 4, U Stampfl 1, HU Kauczor 1, B Radeleff 1
  • 1Universitätsklinik Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
  • 2Universitätsklinik Heidelberg, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • 3Universitätsklinik Heidelberg, Pathologie, Heidelberg
  • 4Deutsches Krebsforschungszentrum, Medizinische und Biologische Informatik, Heidelberg

Ziele: Beurteilung des Effekts einer Perfusionsblockade auf die Ablationsmorphologie von Mikrowellen-Ablationen in einem in-vivo Nierenmodell beim Schwein. Methode: In 6 Schweinen wurden in 12 Nieren 24 Mikrowellen-Ablationen durchgeführt. Alle Ablationen wurden mit demselben Mikrowellen-System (Avecure Microwave Generator, 16G Avecure Microwave Probe; MedWaves, San Diego, USA) und identischen Ablationsparametern (Temperatur-kontrollierte Ablation, 80s Ablationszeit, 110°C Ablationszieltemperatur) durchgeführt. Bei 3 Schweinen erfolgte vor den Mikrowellen-Ablationen eine komplette Perfusionsblockade beider Nieren (jeweils doppelte chirurgische Klemmung des Nierenhilus). Zwei Stunden nach Beendigung der Mikrowellen-Ablationen wurden die Tiere getötet und die Nieren explantiert. Auf 2–3mm dicken makroskopischen axialen Schnitten wurde die Ablationsmorphologie der Mikrowellen-Ablationen bestimmt: Länge, Breite, Volumen und Form (Zirkularität=Breite/Länge). Ergebnis: Die Länge der Mikrowellen-Ablationen nach Perfusionsblockade war signifikant größer verglichen mit den Mikrowellen-Ablationen ohne Perfusionsblockade (41,6±4,0mm versus 34,2±5,9mm; P<0,01). Die Breite der Mikrowellen-Ablationen nach Perfusionsblockade war signifikant größer verglichen mit den Mikrowellen-Ablationen ohne Perfusionsblockade (16,6±1,2mm versus 12,2±2,1mm; P<0,001). Das Volumen der Mikrowellen-Ablationen nach Perfusionsblockade war signifikant größer verglichen mit den Mikrowellen-Ablationen ohne Perfusionsblockade (6,7±1,0ml versus 3,3±1,2ml; P<0,001). Die Zirkularität der Mikrowellen-Ablationen nach Perfusionsblockade war nicht signifikant unterschiedlich verglichen mit den Mikrowellen-Ablationen ohne Perfusionsblockade (0,40±0,05 versus 0,36±0,07; P<0,001). Schlussfolgerung: In einem in-vivo Nierenmodell beim Schwein hatte eine Perfusionsblockade signifikanten Effekt auf die Ablationsgeometrie von Mikrowellen-Ablationen. Nach Perfusionsblockade sind deutlich größere MW-Ablationen nachweisbar.

Keywords: Mikrowellen-Ablation, Perfusion, Geometrie, Niere, Schwein

Korrespondierender Autor: Sommer CM

Universitätsklinik Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, INF 110, 69120 Heidelberg

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