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DOI: 10.1055/s-0030-1268332
Strahleninduzierte DNA-Doppelstrangbrüche bei der koronaren CT-Angiografie: Einfluss der Untersuchungsprotokolle
Zielsetzung: Ziel war die Untersuchung des Effekts verschiedener Untersuchungsprotokolle auf strahleninduzierte DNA-Doppelstrangbrüche (DSB) bei der koronaren CT-Angiografie.
Material und Methoden: 66 Patienten, die sich einer koronaren CT-Angiografie unterzogen (sequentielle oder helikale Scans, 100–120kV, Low-Pitch 0,2–0,39 oder High-Pitch 3,2–3,4, ohne/mit EKG-moduliertem Röhrenstrom: 40–70% oder 70–70%-Pulsing-Fenster), wurde vor und nach der Exposition Blut entnommen. Blutlymphozyten wurden isoliert, gegen das phosphorylierte Histon γH2AX gefärbt und DSB mittels Fluoreszenzmikroskopie quantifiziert.
Ergebnisse: 30 Minuten nach der Exposition lag die Anzahl an CT-induzierten DSB zwischen 0,01 und 0,71 DSB/Zelle. Der Median der DSB und des Dosislängenprodukts war nach sequentiellen (0,10 DSB/Zelle, 176 mGy*cm, p<0,00001) und nach helikalen Scans mit hohem Pitch (0,03 DSB/Zelle, 109 mGy*cm, p<0,00001) signifikant geringer als nach helikalen Scans mit niedrigem Pitch (0,34 DSB/Zelle, 828 mGy*cm). 100-kV-Protokolle reduzierten im Vergleich zu 120kV die DSB-Anzahl (p=0,0131). Bei der Datenakquisition mit retrospektivem Gating glich bei Patienten mit höheren Herzfrequenzen das notwendige größere Pulsingfenster den dosisreduzierenden Effekt der herzfrequenzabhängigen Pitch-Anpassung wieder aus.
Diskussion: Sowohl die helikale Datenakquisition mit hohem Pitch als auch sequentielle Scans können zu einer beträchtlichen Reduktion der biologischen Strahlenschäden führen. Die Scanparameter haben ebenfalls einen Einfluss auf die DSB.
Schlussfolgerung: Scanprotokolle haben bei der Koronar-CT-Angiografie einen signifikanten Einfluss auf strahleninduzierte DNA-Schäden.
Keywords: Koronare CT-Angiografie, Flash-CT, DNA-Doppelstrangbrüche, γH2AX