Rofo 2010; 182 - VO225_5
DOI: 10.1055/s-0030-1252698

Farbcodierte Analyse des hepatischen Perfusionsindex zur Vorhersage von Tumorrezidiven nach Radiofrequenzablation

AH Mahnken 1, E Klotz 2, C Chefdhotel 3, S Schreiber 1, J Wildberger 4, RW Günther 1
  • 1Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Radiologische Diagnostik, Aachen
  • 2Siemens Healthcare, CT, Forchhein
  • 3Siemens Corporate Research, Princeton, USA
  • 4Academisch Ziekenhuis Maastricht, Rdiologie, Maastricht, NL

Ziele: Intrahepatische Tumorrezidive sind ein typisches Problem nach Radiofrequenzablation (RFA). Die semiquantitative Analyse der arteriellen Kontrastmittelanreicherung (hepatischer Perfusionsindex – HPI) erlaubt die Vorhersage okkulter Tumore. Das Ziel dieser Studie war die Untersuchung des volumetrischen HPI zur Vorhersage von hepatischen Tumorrezidiven nach RFA. Methode: Die drei Phasen einer kontrastangehobenen Leber CT Untersuchung wurden mittels eines Softwareprototypen durch nicht-rigide Registrierung anatomisch aufeinander abgebildet. Anschließend wurden die Nativdaten von der arteriellen und der venösen Phase subtrahiert. Der 3D HPI wurde voxelbasiert als Quotient von arterieller zu venöser Kontrastmittelaufnahme errechnet und farbcodiert dargestellt. 53 Patienten (65±10 Jahre) mit Lebermetastasen und wenigstens einer Nachuntersuchung mindestens 4 Monate nach RFA wurden in die Studie eingeschlossen. Der HPI wurde segmentbasiert berechnet. Die Daten wurden mittels Student`s t-Test und ROC-Analyse ausgewertet. Ergebnis: Es wurden 259 MSCT Untersuchungen ausgewertet. Der mittlere HPI in gesundem Leberparenchym betrug 35±17%, während unbehandelte Metastasen einen HPI von 59±16% zeigten (p<0,0001). In der ROC Analyse betrug die Fläche unter der Kurve 81%. Bei einem HPI >49% bestand, bei in der CT unauffälligem Leberparenchym, eine Wahrscheinlichkeit von 75% für neu auftretende oder rezidivierende Lebermetastasen. Schlussfolgerung: Der aus dem Verhältnis von arterieller und venöser Anreicherung abgeschätzte volumetrische HPI ermöglicht die Differenzierung von Lebermetastasen und tumorfreiem Leberparenchym. Veränderungen im HPI nach RFA erlauben eine verbesserte Erkennung und Vorhersage von hepatischen Tumorrezidiven.

Korrespondierender Autor: Mahnken AH

Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Radiologische Diagnostik, Pauwelsstraße 30, D-52074, Aachen

E-Mail: mahnken@rad.rwth-aachen.de