Rofo 2010; 182 - VO219_9
DOI: 10.1055/s-0030-1252651

Mikroangiopathe vs. Heterotopie: 3d SPACE IR T1 ist besser als 3D MP-RAGE!

J Roeper-Kelmayr 1, F Fellner 1, C Ginthoer 1, A Doerfler 2, WG Bradley 3, D Floery 1
  • 1AKH Linz, Zentrales Radiologie Institut, Linz
  • 2Universität Erlangen, Abteilung für Neuroradiologie, Erlangen
  • 3University of California, Department of Radiology, San Diego

Ziele: SPACE (Sampling Perfection with Application optimizing Contrasts using different flip-angle Evolution) ist eine neue entwickelte 3D turbo Spinecho-Sequenz, welche die Akquisition T1- und T2-gewichteter Aufnahmen (ohne und mit Wasserunterdrückung) erlaubt. Bei bestimmten T1-gewichteten Sequenzen, wie z.B. MP-RAGE zeigen Heterotopien und mikroangiopathische Läsionen oft dasselbe Signalverhalten. Zielsetzung dieser Studie war es, erste Erfahrungen mit diesem Sequenztyp bei der Differenzierung zwischen mikroangiopathischen Läsionen und Heterotopien zu sammeln. Methode: 25 Patienten mit mikroangiopathischen Läsionen wurden an 1.5 T Systemen (Magnetom Symphony und Avanto) mit einer dedizierten Kopfspule untersucht. Zur Anwendung kamen dabei zusätzlich zum Routine-Protokoll folgende Sequenzen (nativ): 3D MP-RAGE und 3D SPACE IR T1. Zwei Radiologen unabhängig voneinander evaluierten im Konsensus visuell die allgemeine Bildqualität sowie das Signalverhalten von grauer Substanz (welches gleichzeitig auch heterotopische Areale aufweisen würden) und mikroangiopathischen Läsionen. Dabei kam eine vierteilige Skala zur Anwendung (stark hypo-, schwach hypo-, iso- und Flüssigkeits-isointens). Zudem wurde die Anzahl und Größe der Herde bewertet. Ergebnis: Beide 3D-Sequenzen zeigten eine hervorragende bis sehr gute Bildqualität. Im Gegensatz zu MP-RAGE stellten sich mikroangiopathische Läsionen in SPACE hypointens zur Rinde dar. Zudem waren die Herde in SPACE besser abgrenzbar. Weiterhin wurden in SPACE mehr Herde als in MP-RAGE gefunden. Flüssigkeitsgefüllte Strukturen, wie perivaskuläre Räume, waren in beiden Sequenzen vergleichbar dargestellt. Schlussfolgerung: Im Gegensatz zu MP-RAGE kann in SPACE aufgrund des Signalverhaltens zwischen mikroangiopathischen Läsionen und Rinde deutlich besser differenziert werden. Damit ist SPACE möglicherweise besser als MP-RAGE für die Untersuchung von Epilepsie-Patienten bezüglich des Vorliegens von Heterotopien geeignet.

Korrespondierender Autor: Roeper-Kelmayr J

AKH Linz, Zentrales Radiologie Institut, Krankenhausstr. 9, 4020, Linz

E-Mail: julia.roeper-kelmayr@akh.linz.at