Rofo 2010; 182 - RK210_3
DOI: 10.1055/s-0030-1252258

Hüftkopfnekrose des Erwachsenen

K Wörtler 1
  • 1Technische Universität München, Institut für Röntgendiagnostik, München

Die Hüftkopfnekrose (HKN) des Erwachsenen stellt ein relativ häufiges, ätiologisch noch nicht vollständig geklärtes Krankheitsbild dar, das ursächlich für etwa 5–10% aller Hüftprothesenimplantationen verantwortlich gemacht werden kann. Morphologisch, möglicherweise auch ätiologisch und prognostisch, muss man die Osteonekrose und den (epiphysären) Knocheninfarkt unterscheiden. Bildgebende Verfahren spielen für die Diagnose, Differenzialdiagnose und Stadieneinteilung der HKN und somit für das therapeutische Vorgehen eine zentrale Rolle. Der Nachweis bzw. Ausschluss einer Fraktur (sog. „Einbruch“) stellt hierbei den therapieentscheidenden Befund im Hinblick auf die Möglichkeit eines Hüftkopferhalts dar. Ausgehend von der pathologischen Anatomie sollen in diesem Refresherkurs die röntgenologischen und MR-tomographischen Befunde der HKN dargestellt und gebräuliche Klassifikationssysteme erläutert werden. Insbesondere die Bedeutung des sog. „Knochenmarködems“ sowie der Einsatz neuerer MR-Techniken (Perfusion, DWI) im Hinblick auf die differenzialdiagnostische Abgrenzung der HKN gegenüber dem transienten Knochenmarködem und der subchondralen Insuffizienzfraktur sollen kritische Beleuchtung finden.

Lernziele:

  • Überblick über wichtige klinische, pathologische, differenzialdiagnostische und therapeutische Aspekte der HKN des Erwachsenen.

  • Kenntnis röntgenologischer und MR-tomographischer Befunde der HKN sowie auf der Bildgebung basierender Klassifikationssysteme.

  • Kritische Einschätzung der Bedeutung des „Knochenmarködems“.

Korrespondierender Autor: Wörtler K

Technische Universität München, Institut für Röntgendiagnostik, Ismaninger Strassse 22, D-81675, München

E-Mail: woertler@roe.med.tum.de