Pneumologie 2010; 64 - P444
DOI: 10.1055/s-0030-1251166

Endosonographisch geführte perbronchiale Zangenbiopsie aus dem Mediastinum

KP Litwinenko 1, R Heine 1
  • 1Diakoniekrankenhaus Halle, Klinik für Innere Medizin I

Die Endosonografie des Mediastinums mit der Möglichkeit der real-time gestützten ultraschallgeführten FNA über den Ösophagus ist eine hervorragende Methode zur morphologischen Sicherung der Dignität mediastinaler und bronchialer Prozesse. In der Regel ist durch das gewonnene Feinnadelaspirat die Möglichkeit gegeben, zytologisch eine Diagnose zu stellen und aufgrund dieser auch eine Therapie einzuleiten. Neue Therapieansätze, wie zum Beispiel EGF-Rezeptorhemmung und Antikörpertherapie, sowie die Lymphomdiagnostik erfordern heute jedoch oft histologische Proben zur immunhistochemischen und molekularbiologischen Untersuchung. Für die Mediastinoskopie wird eine Sensitivität um 80% und eine Spezifität um 100% bei der Diagnostik von Lymphknotenmetastasen angegeben. Problem hierbei ist vor allem die Erreichbarkeit der infrakarinalen und hilären Lymphknoten.

Im Anschluss an eine perbronchiale FNA wurde über den kurze Zeit persistierenden Stichkanal eine Zange unter endosonographischer Sicht in den Lymphknoten vorgeführt und Biopsien entnommen.

Im Zeitraum vom April 2007 bis September 2009 wurden mit dieser Methode in unserer Klinik 43 Patienten untersucht. In 28 Fällen (66%) konnte eine Biopsie durchgeführt werden, in 14 Fällen gelang es nicht. In 82,1% erhielten wir repräsentatives Biopsiematerial. Durch den Pathologen konnte hier eine Diagnose gestellt werden. In 17,9% war das gewonnene Material nicht repräsentativ.

Mit der ultraschallgestützten perbronchialen Zangenbiopsie kann unter bestimmten Voraussetzungen histologisches Untersuchungsmaterial aus mediastinalen Lymphknoten ohne operativen Eingriff (Mediastinoskopie) gewonnen werden.

Mit diesem Verfahren sind auch Lymphknotenstationen erreichbar, die der Mediastinoskopie nicht zugänglich sind.