Pneumologie 2010; 64 - V232
DOI: 10.1055/s-0030-1251120

Ranpirnase + Doxorubicin versus Doxorubicin bei Patienten mit nicht operablem Mesotheliom – eine randomisierte Phase III Studie

M Reck 1, M Krzakowski 1, J Jassem 1, C Eschbach 1, J Kozielski 1, J Costanzi 1, U Gatzemeier 1, K Shogen 1, J von Pawel 1
  • 1Krankenhaus Großhansdorf, Innere Medizin/Hämatologie

Rationale: Ranpirnase (Onconase®) eine zytotoxische Ribonuklease mit präklinischer Aktivität in malignen Tumoren, führte in einer rand. Phase II Studie zu einer med. Ülz von 8,3M (1-J Ülr.: 42%) bei Patienten, die den „Cancer and Leukemia Group B“ (CALGB) Kriterien für die Gruppen 1–4 entsprachen. Methoden: In dieser randomisierten Phase III Studie wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von Dox in Komb. mit Ranp untersucht. Primäre Endpunkt: Gesamtüberlebenszeit, sekundäre Endpunkte: Progressionsfreie Ülz, Ansprechrate und Verträglichkeit. Einschlusskriterien: Inoperables malignes Mesotheliom, CALGB Gruppe 1–4, AZ=ECOG 0–1, ausreichende Organfunktionen. Eine Stratifizierung erfolgte entspr. CALGB und Histologie. Max eine Vortherapie war erlaubt. Von 08/01 und 09/07 Randomisierung von 413 auswertbaren Patienten in den Standardarm (60mg/m2 Dox alle 3 W für max 6 Zyklen) oder den Experimentalarm (Dox + Ranp 240µg/m2 wöchentlich (1. Kurs) und 480µg/m2, nachfolgend). Die Studie war konzipiert, um einen Anstieg der medianen Ülz von 4 Monaten (9 versus 13) mit einer 90%igen Sicherheit zu zeigen.

Ergebnisse: Beide Arme waren ausgeglichen (Dox + Ranpirnase/Dox: 203/210 Patienten): Medianes Alter 62 Jahre, Männer 157/156, PS 0 52/60, PS 1 151/150, vorbehandelte Patienten 65/65 (Pem 35/35, andere Chemo. 30/30). Einteilung in die CALG Gruppen: 14/14 (1), 45/51 (2), 117/115 (3), 27/39 (4). In der Gesamtpopulation zeigte sich kein Überlebensunterschied (med. Ülz: 11,1 vs. 10,7M, HR 1,02, 95% CI 0,82–1,26) während ein sign. Überlebensvorteil zugunsten der Komb bei den vorbehandelten Patienten beobachtet wurde (med. Ülz.: 10,5 vs. 9M, HR 1,49, 95% CI 1,02–2,17). Das Sicherheitsprofil zwischen den Armen war vergleichbar, wobei Übelkeit, Fatigue und Alopezie die häufigsten Nebenwirkungen waren.

Zusammenfassung: Die Komb von Dox und Ranp zeigte bei vorbehandelten Patienten mit malignem Mesotheliom eine verbesserte Wirksamkeit im Vergleich mit Dox mono bei guter Verträglichkeit.