Klin Monbl Augenheilkd 2009; 226 - KV13
DOI: 10.1055/s-0029-1242945

Einfluss biometrisch-optischer Determinanten auf die Vermessung des Sehnervenkopfes mit OCT 3 und HRT II

MKJ Klamann 1, A Viestenz 2, C Vorwerk 2, A Langenbucher 3, W Behrens-Baumann 2
  • 1Universitäts-Augenklinik Düsseldorf
  • 2Universitäts-Augenklinik Magdeburg
  • 3Universitäts-Augenklinik Erlangen

Ziel: Evaluierung und Vergleich moderner Planimetriegeräte in Bezug auf Papillenfläche, -exkavation, neuroretinale Nervenfaserschichtdicke, unter spezieller Berücksichtigung biometrisch-optischer Parameter wie sphärisches Äquivalent (SÄQ), Achslänge (AL), phaker Vorderkammertiefe (VKT), zentraler Hornhautdicke (CCT) und Hornhautbrechkraft (CCP). Methode: Prospektive Studie: 107 konsekutive Augen von 54 Patienten der Universitäts-Augenklinik Magdeburg untersucht. Die Parameter Papillenfläche, -exkavation, -exkavationsvolumen, neuroretinale Nervenfaserschichtdicke wurden jeweils mit dem HRT II (Heidelberg Engineering, Heidelberg) und dem OCT 3 (Stratus, Zeiss, Humphrey) ermittelt. Neben dem SÄQ wurden biometrisch-optische Determinanten wie AL, VKT, CCT und CCP wurden mittels IOL-Master (Zeiss, Humphrey), Orbscan (Bausch&Lomb), Ultraschallpachymeter AL-1000 (Tomey) gemessen. Ergebnisse: Die potenziellen Einflussvariablen SEQ, CCP, CCT, VKT und AL zeigten eine gute Korrelation (r=0,596; p<0,001) zur Papillenfläche, gemessen mit dem OCT 3 und dem HRT II. Sowohl AL (p=0,015), das SÄQ (p=0,002), als auch CCP (p=0,05) haben einen direkten, signifikanten Einfluss auf die Messung der Exkavationsfläche. Ein direkter Einflussfaktor auf die Berechnung der RNFL-Dicke mittels OCT 3 und HRT II war die Vorderkammertiefe (p=0,001). Schlussfolgerung: Die optische Vergrößerung beeinflusst die Vermessung des Sehnervenkopfes. Veränderungen von AL, CCP, CCT, VKT und SÄQ können die Messung der Papillenfläche, -exkavation, neuroretinale Nervenfaserschichtdicke mittels OCT 3 und HRT II beeinflussen. Um vergleichbare Messungen mit verschiedenen diagnostischen Glaukom-Diagnosesystemen anbieten zu können, sollte in Zukunft eine korrekte Vergrößerungsformel Anwendung finden.