Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - A025
DOI: 10.1055/s-0029-1238945

Die Überexpression der Progesteron-Rezeptor A-isoform (PR-A) in transgenen Mäusen führt zu endometrialer Hyperproliferation, Hyperplasie und Atypie

MC Fleisch 1, YC Chou 2, RD Cardiff 3, A Asaithambi 2, G Shyamala 2
  • 1Universitäts-Frauenklinik Düsseldorf
  • 2Life Sciences Division, Lawrence Berkeley National Laboratory, University of California, Berkeley, CA
  • 3Center for Comparative Medicine, University of California at Davis, Davis, CA

Fragestellung: Ein Gleichgewicht im Östrogen- und Progesteron-Rezeptor-Signalweg ist charakteristisch für die Physiologie des menschlichen Endometriums und eine Veränderung der relativen Rezeptor-Ísotypen-Expression ist ein häufiger Befund in pathologischen Veränderungen des Endometriums. In dieser Studie kann gezeigt werden, dass eine Beeinflussung der Progesteron-Rezeptor-Isotyp Expression (Isotyp A zu Isotyp B) in einem transgenen Mausmodell östrogen-unabhängig zu endometrialer Hyperproliferation, Hyperplasie und Entzündungsreaktion führt.

Methode: Wir untersuchten transgene Mäuse (PR-A tg), die eine Imbalance im nativen Verhältnis der Progesteron-Rezeptor Isotypen A und B durch Expression einer zusätzlichen A-Form tragen. Untersucht wurde der resultierende endometriale Phänotyp hinsichtlich verschiedener Parameter unter unterschiedlichen Hormonregimen.

Ergebnisse: Die generelle endometriale Zellproliferation war in PR-A tg erhöht, wobei PR-Antagonisten diesen Effekt aufhoben. Eine kontinuierliche Östrogen- und Progesteron-Exposition führte zu hyperplastischen Uterusveränderungen, endometrialer Hyperplasie z.T. mit Atypien, Endometritis und PID.

Schlussfolgerung: In dem untersuchten Mausmodell führt eine gestörte Progesteron-Isotyp Expression östrogen-unabhängig zu einer Vielzahl von Störungen der endometrialen Physiologie, was zu verschiedenen hyperproliferativ/hyperplastischen Veränderungen des murinen Endometriums und des Uterus führt.