Rofo 1974; 121(10): 417-423
DOI: 10.1055/s-0029-1229952
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das spontane Pneumösophagogramm

Eine neue röntgenologische Suchmethode bei Säuglingen zur Erfassung von Funktionsstörungen im KardiabereichSpontaneous pneumo-oesophagogramJ. K. Dittrich, B. Bautz
  • Aus der Universitäts-Kinderklinik Marburg a. d. Lahn (Direktor: Prof. Dr. F. Linneweh)
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Publication Date:
03 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Als spontanes Pneumösophagogramm wird die Luftfüllung der Speiseröhre bezeichnet, die sich röntgenologisch am besten auf der seitlichen Thoraxaufnahme nachweisen läßt. Im frühen Kindesalter ist dieser Befund häufig nachweisbar, und zwar um so eher, je jünger die Kinder sind. Der Nachweis eines Pneumösophagogramms wird als pathologischer Befund von unterschiedlichem Krankheitswert beurteilt. Aus Vergleichen zwischen dem Nachweis eines Pneumösophagogramms und klinischen Symptomen geht eine statistisch gesicherte Koinzidenz zu Brechkrankheiten hervor, bei denen Funktionsstörungen im Kardiabereich, meistens in Form der idiopathischen oder sekundären Kardiainsuffizienz, nachweisbar sind. Mehrjährige Erfahrungen mit der vorgeschalteten Leeraufnahme zur Ermittlung eines spontanen Pneumösophagogramms veranlassen uns zur Empfehlung dieses Verfahrens bei der Aufklärung von Brechkrankheiten im Säuglingsalter, da es eine vorläufige Verdachtsdiagnose liefern oder eine zusätzliche Indikation für die strahlenbelastendere Kontrastmitteluntersuchung darstellen kann.

Summary

Spontaneous pneumo-oesophagogram consists of air in the oesophagus, which is seen best radiologically on a lateral radiograph. This is a common finding in early childhood, particularly in very young children. Its presence is considered an abnormal finding. Comparison between the presence of a pneumo-oesophagogram and clinical symptoms shows that this occurs particularly commonly, to a statistically significant extent, in functional abnormalities of the cardia, usually idiopathic or secondary insufficiency of the cardia. Several years experience in making use of plain films have convinced us that the pneumo-oesophagogram is useful in the diagnosis of vomiting in infancy; it may suggest a provisional diagnosis and is an indication for contrast examination with its higher radiation burden.

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