Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_G_05_03
DOI: 10.1055/s-0029-1222910

Prädiktionswert der Pulsoxymetrie mit dem FetalSat-System für die Entwicklung einer Azidose des Feten

H Hopp 1, A Nonnenmacher 1, JW Dudenhausen 2
  • 1Klinik für Geburtsmedizin, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Campus-Benjamin-Franklin, Berlin
  • 2Klinik für Geburtsmedizin, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Berlin

Die hohe Falsch-positiv-Rate des intrapartalen CTG ist bisher nur durch intensive Schulung und Training der CTG-Bewertung sowie durch Fetalblutanalysen (FBA) zu reduzieren. Simultan mit dem CTG registriert, ermöglicht die fetale Pulsoxymetrie (FPO) Veränderungen der fetalen Herzfrequenz (FHF) zu verifizieren, die mit fetalen Hypoxämien assoziiert sind. Der Wert dieses Überwachungsverfahrens hängt von der Zuverlässigkeit ab, mit der es gelingt, fetale Azidosen bei pathologischen FHF-Mustern zu erkennen bzw. auszuschließen. Methode: Prospektive Beobachtungsstudie zur pulsoxymetrischen Überwachung bei pathologischem CTG von Einlingen in Schädellage. Es war zu überprüfen, ob sich der mit dem NS–400-Pulsoxymeter ermittelte FSpO2-Schwellenwert von 30% auch bei Verwendung des FetalSat-Systems (NONIN Medical Inc./USA) eignet, die Entwicklung einer fetalen Azidose zuverlässig anzuzeigen bzw. auszuschließen. Als fetale Hypoxämien wurden FSpO2-Werte unter 30% über mindestens 10 Minuten während der letzten 60 Minuten der Geburt gewertet. Ergebnisse: Bei 52 Patientinnen mit pathologischem CTG traten Azidosen des Feten (NapH <7,15) signifikant häufiger auf (p=0,0), wenn über mindestens 10 Minuten FSpO2-Werte <30% gemessen wurden. NapH-Werte <7,15 konnten mit einem negativen prädiktiven Wert von 100% ausgeschlossen und zu 100% erkannt werden (Sensitivität). Die Spezifität errechnete sich mit 86,7%, der positive prädiktive Wert mit 53,9%. Schlussfolgerung: Die FPO mit dem FetalSat-System ermöglicht den Ausschluss von mittelgradigen und fortgeschrittenen Azidosen bei pathologischen FHF-Mustern. Die Häufigkeit von Fetalblutanalysen kann durch die FPO reduziert werden.