Rofo 2009; 181 - VO407_1
DOI: 10.1055/s-0029-1221618

MRT-Perfusions- und Diffusionsmessungen des proximalen Femurs bei Patienten mit transientem Knochenmarködem, avaskulärer Knochennekrose und subchondraler Insuffizienzfraktur – Erste Ergebnisse

D Müller 1, JS Bauer 1, F Walter 1, H Rechl 2, EJ Rummeny 1, K Wörtler 1
  • 1Klinikum rechts der Isar, Institut für Röntgendiagnostik, München
  • 2Klinikum rechts der Isar, Orthopädie, München

Ziele: Evaluierung von Magnetresonanztomographie(MRT)-Perfusions- und Diffusionsmessungen zur Differenzierung von Patienten mit transientem Knochenmarködem, avaskulärer Knochennekrose sowie subchondraler Insuffizienzfraktur. Methode: 26 Patienten mit schmerzhaftem Hüftgelenk und Zeichen eines Knochenmarködems in der Standard-MRT-Untersuchung wurden mittels diffusionsgewichteter EPI/HASTE-Sequenz sowie dynamischer Gadolinium unterstützter FLASH-Sequenz bei einer Feldstärke von 1,5 Tesla untersucht. Diffusionskoeffizienten (apparent diffusion coefficients=ADCs) und Perfusionsverhältnisse (enhancement ratios=ERs) wurden für unterschiedliche Regionen des proximalen Femurs berechnet. Die regionale Verteilung sowie die Unterschiede der ADC- und ER-Werte wurden bei den verschiedenen Patientengruppen evaluiert. Die Diagnosesicherung erfolgte klinisch und mittels radiologischer Verlaufskontrolle. Ergebnis: Von den untersuchten Patienten zeigten 12 ein transientes Knochenmarködem, 10 eine avaskuläre Knochennekrose und 4 eine subchondrale Insuffizienzfraktur. Die Patienten mit einem transienten Knochenmarködem wiesen hierbei signifikant (p<0,05)höhere ADC-Werte (1,1±0,5) als Patienten mit einer Osteonekrose (0,5±0,3) oder einer subchondralen Insuffizienzfraktur (0,6±0,2) auf. Zusätzlich konnten signifikante Unterschiede der ausgewerteten ERs und der zugrundeliegenden Perfusionsmuster der Epiphyse und Metaphyse zwischen Patienten mit transientem Knochenmarködem und Patienten mit avaskulärer Knochennekrose nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Die vorläufigen Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass MRT-Perfusions- und Diffusionsmessungen potenziell geeignet sind, Patienten mit transientem Knochenmarködem des proximalen Femurs von Patienten mit avaskulärer Knochennekrose oder subchondraler Insuffizienzfraktur zu differenzieren. Diese neuen Bildgebungstechniken könnten zudem Informationen zur Pathophysiologie von Erkrankungen, welche mit einem Knochenmarködem assoziiert sind, liefern.

Korrespondierender Autor: Müller D

Klinikum rechts der Isar, Institut für Röntgendiagnostik, Ismaninger Strasse 22, 81675 München

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