Rofo 2009; 181 - VO405_6
DOI: 10.1055/s-0029-1221611

Beurteilung der Klappendynamik bei hochgradiger Aortenstenose: Kann die MRT einen neuen Vorhersagewert zur Beurteilung der Regression der links-ventrikulären Masse nach Klappenersatztherapie liefern?

M Weininger 1, F Sagmeister 1, S Herrmann 2, F Weidemann 2, C Ritter 1, H Köstler 1, D Hahn 1, M Beer 1
  • 1Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Röntgendiagnostik, Würzburg
  • 2Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Würzburg

Ziele: Ziel der Studie war, die hämodynamische und klinische Relevanz einer nicht-invasiven Beurteilung der Klappendynamik mittels MRT bei Patienten mit schwerer Aortenstenose zu analysieren. Methode: 22 Patienten (13Männer, 9 Frauen; 68±10 Jahre) mit hochgradiger Aortenstenose (echokardiographische effektive Öffnungsfläche, EOA, <1,0cm2) wurden mittels 1,5T MRT (SSFP-Phasenkontrastbildgebung, VEC-MRT; SSFP-cine-MRT) vor/nach Klappenersatztherapie untersucht. Grundlage der Analyse der Klappendynamik war die zeitliche Veränderung der planimetrisch aus den VEC-MRT Bildern bestimmten Aortenklappenfläche (AVA), sowie der errechnete Zeitraum der Ejektionsperiode, den die AVAs über 85% der maximalen AVA (AVAmax) verbrachten. Ferner wurde die links-ventrikuläre Hypertrophie (LVMI) vor/nach Therapie sowie die links-ventrikuläre Massenregression (LVMR) bestimmt. Alle Werte wurden mit EOA und den mittleren transvalvulären Druckgradienten (ermittelt durch transthorakale Echokardiographie, TTE) korreliert. Ergebnis: Die Werte für den Zeitraum über 85% AVAmax waren 33%±16%. Die Mittelwerte für LVMI vor/nach Klappenersatz ergaben 94±22g/m2 bzw. 72±17g/m2. Das Ausmaß von LVMR betrug -23±18g/m2 (-24%). Der Vergleich der VEC-MRT Werte mit der links-ventrikulären Hypertrophie zeigte eine signifikante Korrelation zu LVMI vor Therapie (r=–0,622/p=0,002) und zu LVMR (r=0,624/p=0,002). Die Mittelwerte aus der TTE vor/nach Therapie waren wie folgt: EOA 0,78±0,15cm2/ 1,91±0,45cm2; PG 52±18mmHg/14±5mmHg. Im Vergleich zur TTE korrelierten die MRT-Werte signifikant zu EOA (r=0,482, p=0,023) und PG (r=–0,535, p=0,01) vor Therapie und zur Veränderung von PG vor/nach Therapie (r=0,49, p=0,022). Schlussfolgerung: Die MRT-Werte zur Beurteilung der Aortenklappendynamik stimmen mit der links-ventrikulären Hypertrophie und der Massenregression nach Klappenersatz überein. Sie korrelieren mit den TTE-Parametern, welche die hämodynamische Schwere sowie deren postoperative Veränderung bewerten und stellen somit eine Möglichkeit zur Prädiktion dar.

Korrespondierender Autor: Weininger M

Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Röntgendiagnostik, Oberdürrbacher Strasse, 97080 Würzburg

E-Mail: weininger@roentgen.uni-wuerzburg.de