Rofo 2009; 181 - VO301_1
DOI: 10.1055/s-0029-1221432

Akute nekrotisierende Pankreatitis: Outcome von mittels perkutaner Nekrosektomie behandelten Patienten

C Menzel 1, T Bruennler 1, J Langgartner 1, J Schölmerich 1, N Zorger 1, B Salzberger 1, S Feuerbach 1, OW Hamer 1
  • 1Neutraubling

Ziele: Evaluierung des Outcome von Patienten mit akuter nekrotisierender Pankreatitis, die mittels aktiver perkutaner Nekrosektomie behandelt wurden. Methode:Über eine Abfrage der radiologischen, chirurgischen und internistischen Datenbanken wurden alle Patienten mit akuter nekrotisierender Pankreatitis identifiziert, die zwischen 1992 und 2004 mittels aktiver perkutaner Nekrosektomie behandelt worden waren. Demografische Daten, Laborparameter, klinische Daten, klinische Scores und Details über minimal-invasive oder chirurgische Eingriffe wurden den Patientenakten, radiologischen Befunden und OP-Berichten entnommen. Der CTSI wurde anhand der CT Bilder bestimmt. Ergebnis: 18 Patienten mit vollständigem Datensatz wurden in die Studie eingeschlossen. Eine intensivmedizinische Betreuung war für 15 Patienten (83%) notwendig. Der Median des Ranson Score bei Aufnahme war 2, der mediane APACHE II Score 22, der mediane CTSI 7. Alle Patienten wurden initial mittels CT-gesteuerter Drainagenanlage versorgt. Da die passive Drainage nicht suffizient war, wurde anschließend eine minimal-invasive, perkutane Nekrosektomie durchgeführt. Die Komplikationsrate lag bei 1/18 (5,6% – durch die Manipulation ausgelöste OP-pflichtige Blutung). 8/18 (44%) Patienten erholten sich vollständig, ohne dass ein chirurgischer Eingriff notwendig wurde. 10/18 (56%) Patienten bedurften im Verlauf einer zusätzlichen chirurgischen Nekrosektomie. Bei 1 dieser 10 Patienten konnte durch die perkutane Nekrosektomie eine Operation um 39 Tage aufgeschoben werden. 4 Patienten der chirurgisch versorgten Gruppe verstarben (3 septische Organversagen, 1 fulminante Lungenembolie). Schlussfolgerung: Die perkutane minimal-invasive Nekrosektomie ist eine risikoarme und effektive Behandlungsmethode bei Patienten mit nekrotisierender Pankreatitis. Ihr Einsatz eignet sich, eine Subpopulation erfolgreich zu behandeln bzw. eine Stabilisierung des Patienten zu erreichen, um die belastende offene OP aufschieben zu können.

Korrespondierender Autor: Menzel C

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