Rofo 2009; 181 - VO228_2
DOI: 10.1055/s-0029-1221424

Parallele Bildgebung von hyperpolarisiertem 3He mit einer 32-Kanal-Spule

FM Meise 1, J Rivoire 1, M Terekhov 1, GC Wiggins 2, B Keil 3, LL Wald 2, WG Schreiber 1
  • 1Universitätsklinikum Mainz, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Mainz
  • 2Massachusetts General Hospital, A.A. Martinos Center for Biomedical Imaging, Charlestown, MA, USA
  • 3Universitätsklinikum der Philipps Universität Marburg, Klinik für Diagnostische Radiologie, Marburg

Ziele: Die in den letzten Jahren erzielten Ergebnisse im Bereich der MRT der Lunge mittels hyperpolaisiertem 3He ermöglicht die funktionelle Bildgebung der Lunge. Da jedoch gerade Patienten längere Atemanhaltemanöver Probleme bereiten, ist es nötig die Messzeit mithilfe von paralleler Bildgebung verkürzt werden. Ziel dieser Arbeit war es daher, ein 32-Kanal- Empfangsarray für 3He zu entwickeln, um die Möglichkeiten paralleler Lungenbildgebung von hyperpolariertem 3He zu analysieren. Methode: Ein 32-Kanal Empfangsarray (48,5MHz) wurde für ein Avanto Tim (Siemens Medical Solutions, Erlangen, Deutschland) in In-Haus-Herstellung entwickelt und erste Phantommessungen an einer explantierten Schweinelunge vorgenommen. Zur Bildgebung wurde eine modifizierte gespoilte Gradientenechosequenz, die sowohl iPAT beschleunigte 2D als auch 3D-Bildgebung ermöglicht, verwendet. Ergebnis: Erste Messungen mit Beschleunigungsfaktoren R=4 bzw. R=4×2 wurden erfolgreich durchgeführt. Dabei wurde ein deutlich höheres SNR als bei vergleichbaren einkanaligen Spulen erzielt. Dies erlaubt neben einer Messzeitverkürzung auch eine wesentlich höhere Auflösung. So war eine Reduzierung der Messzeit um den Faktor 5 bei einer 3D-Bildgebung der kompletten Lunge (2,25×2,25 mm2×4mm Schichtdicke) bei guter Bildqualität möglich. Dynamische Daten des Ventilationsvorganges mit einer zeitlichen Auflösung von 10 Bildern pro Sekunde und einer Auflösung von 2,34×2,34mm wurden erfolgreich akquiriert. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen das große Potenzial paralleler Bildgebung von hyperpolarisiertem 3He. Besonders die Messzeitverkürzung bei 3D-Sequenzen um einen Faktor 5, sowie das insgesamt deutlich höhere SNR aufgrund der Sensitivität des Arrays sind große Vorteile. Zudem kann durch weniger Hochfrequenzpulse die Depolarisation verringert und somit parallele Bildgebung ohne SNR-Verlust realisiert werden. Zudem verspricht die zeitlich und räumlich hoch aufgelöste Messung des Ventilationsvorganges neue Erkenntnisse auch bei forcierten Atemmanövern.

Korrespondierender Autor: Meise FM

Universitätsklinikum Mainz, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz

E-Mail: meisef@uni-mainz.de