Rofo 2009; 181 - VO225_7
DOI: 10.1055/s-0029-1221404

Häufigkeit von morphologischen Arteriosklerose-Manifestationen und 18F-FDG-Uptake in der Gefäßwand: eine PET/CT-Untersuchung

H Kühl 1, M Gervink 1, S Hertel 2, M Hamami 3, A Bockisch 3, G Antoch 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnost. und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Universitätsklinikum Essen, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Essen
  • 3Universitätsklinikum Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen

Ziele: Ziel war die Bestimmung der Häufigkeit und Ausprägung arteriosklerotischer Veränderungen sowie der Stoffwechselaktivität als Ausdruck möglicher aktiver Entzündungsvorgänge in den arteriellen Gefäßwandläsionen. Diese Befunde wurden mit dem Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse korreliert. Methode: Retrospektiv wurden Patienten erfasst, die zwischen 01/2003 und 01/2005 bei Tumorverdacht bzw. im Rahmen des Stagings ein 18F-FDG-Ganzkörper- PET/CT erhalten hatten. Untersucht wurden die einzelnen Abschnitte der Aorta und Beckenstrombahn auf das Vorliegen morphologischer Veränderungen (Aneurysma, Dissektion, Thrombus, intramurales Hämatom, nicht verkalkter Plaque, verkalkter Plaque) sowie auf korrelierende FDG-Mehranreicherungen in diesen Gefäßwandveränderungen. Darüber hinaus wurde das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse (Schlaganfall, Herzinfarkt, ACVB-OP) bestimmt und mit den arteriosklerotischen Veränderungen korreliert. Ergebnis: Insgesamt wurden 350 Patienten (mittleres Alter 56±14 Jahre, 164 Frauen, 186Männer) eingeschlossen. Die mittlere Nachverfolgungszeit lag bei 19,8 56±21 Monaten. 13 Patienten zeigen ein kardiovaskuläres Ereignis, an dem 10/13 Patienten verstarben.

In 215/350 Patienten (61%) waren 729 Gefäßwandpathologien nachweisbar, davon zeigten 85 (12%) eine FDG-Mehranreicherung in der Pathologie. Die häufigsten Wandveränderungen waren verkalkte und nicht verkalkte Plaques (93%), die häufigste Lokalisation die. Beckenstrombahn (42%). Alle Patienten mit kardiovaskulären Ereignissen zeigten Gefäßwandpathologien (67 Befunde), von diesen wiesen 8 eine vermehrte Glukoseutilisation auf (12%). Schlussfolgerung: Die FDG-PET/CT bestätigt die typische Lokalisation arteriosklerotischer Wandläsionen in den großen Arterien. Diese zeigen in 12% eine korrelierende pathologische Stoffwechselaktivität, die auf aktive bzw. vulnerable Plaques hinweist. Bei Patienten mit kardiovaskulärem Ereignis fanden sich keine vermehrten stoffwechselaktiven Gefäßläsionen.

Korrespondierender Autor: Kühl H

Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnost. und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstr. 55, 45122 Essen

E-Mail: hilmar.kuehl@uni-due.de