Rofo 2009; 181 - VO201_5
DOI: 10.1055/s-0029-1221247

Restenoserate nach stentgestützter Angioplastie im langfristigen Verlauf: Was sind die Risikofaktoren?

D Schulze 1, A Korn 1, M Schulze 2, C Thomas 2, T Nägele 1, U Ernemann 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik Tübingen, Neuroradiologie, Tübingen
  • 2Radiologische Universitätsklinik Tübingen, Radiologie, Tübingen

Ziele: Ziel der Studie war es, die Inzidenz von Restenosen nach stentgestützter Angioplastie (STA) der A. carotis interna (ACI) im kurz- und langfristigen Verlauf zu bestimmen und die Ergebnisse mit den individuellen Risikofaktoren und angiographischen Ausgangsbefunden zu korrelieren. Methode: Es wurden 92 Patienten, die bei hochgradiger Karotisstenose mit STA behandelt worden waren, sonographisch und farbduplexsonographisch untersucht.

Bei 44 Patienten erfolgte die Untersuchung 1 Jahr nach STA, bei 48 Patienten 5 Jahre danach.

Das Kriterium einer Restenose (>50%) war bei einer maximalen systolischen Flussgeschwindigkeit (peak systolic velocity, PSV) von >1,25m/s erfüllt; eine 70% Restenose wurde ab einer PSV >2,0m/s angenommen.

Die initialen angiographischen und postinterventionellen Befunde sowie die kardiovaskulären Risikofaktoren wurden retrospektiv analysiert.

Mit SPSS wurden folgende Tests für zweiseitige, exakte Signifikanzen verwendet: Chi-Quadrat, Mann-Whitney-U, Fisher-Exakt-Test Ergebnis: Die farbkodierte Duplexsonographie zeigte bei insgesamt 5 von 92 Patienten (5,4%) eine leichte bis mittelgradige Restenose (3 Patienten 50%ig, 2 Patienten 70%ig).

Ein signifikanter Zusammenhang bestand zwischen postinterventioneller Reststenose und Auftreten einer Restenose (p=0,004); ebenso zwischen inkomplettem Plaque-Sealing und Restenose (p=0,007).

Es bestand keine Korrelation zwischen den kardiovaskulären Risikofaktoren und einer Restenose. Schlussfolgerung: Mit einer Rate von 5,4% für leichte bis mittelgradige Restenosen sind die Ergebnisse für die kurz- und langfristige Restenoserate nach STA mit publizierten Daten zur Thrombendarteriektomie vergleichbar.

Aufgrund der gezeigten Korrelationen sollte interventionell ein komplettes Plaque-Sealing angestrebt und das Verbleiben einer Reststenose vermieden werden.

Korrespondierender Autor: Schulze D

Radiologische Universitätsklinik Tübingen, Neuroradiologie, Hainbuchenweg 15, 72076 Tübingen

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