Lebensqualität bei Patienten mit COPD während akuter Exazerbation: Vergleich von EQ-5D, SF-12 und SGRQ

Einleitung: Die Chronisch Obstruktive Atemwegserkrankung (COPD) hat große Auswirkungen auf die Lebensqualität (LQ) der Betroffenen.

Fragestellung: Welchen Einfluss haben akute Exazerbationen (AE) auf die LQ? Wie ändert sich die LQ im Verlauf einer stationären Behandlung? Wie unterschiedlich sind Veränderungssensitivität und Akzeptanz bei den drei Instrumenten? Zeigen sich Unterschiede zwischen den Krankheitsstadien?

Methodik: Zur Messung der LQ wurden generische (EQ-5D und SF-12) und krankheitsspezifische (SGRQ) Instrumente herangezogen. 117 Patienten im Stadium III und IV n. GOLD, die wegen einer AE aufgenommen wurden, füllten den Fragebogen zu Beginn und kurz vor Entlassung aus der stationären Behandlung aus. Beurteilt wurden Akzeptanz, Boden- und Deckeneffekte (Beobachtung des schlechtest- oder bestmöglichen Gesundheitszustandes), Veränderungssensitivität (Änderung der LQ zwischen Beginn und Ende des Aufenthaltes) und die Abbildung von Unterschieden in der LQ zwischen GOLD III und IV.

Ergebnisse: Die Akzeptanz war beim EQ-5D und SGRQ deutlich höher als beim SF-12. Allerdings traten beim Activity-Score des SGRQ Bodeneffekte, beim EQ-5D bei Entlassung Deckeneffekte auf. Die Veränderungssensitivität war beim EQ-5D und SGRQ am größten, dagegen v.a. auf der psychischen Skala des SF-12 nur gering. Unterschiede zwischen den Stadien III und IV wurden außer vom Symptom-Score des SGRQ und der physischen Skala des SF-12 gut abgebildet.

Schlussfolgerungen: Alle drei Instrumente belegen den großen Einfluss einer AE auf die LQ und zeigen eine deutliche Zunahme der LQ bei Entlassung. Diese Verbesserung der LQ ist in den physischen Dimensionen ausgeprägter als in den psychischen. Im Vergleich zur stabilen Phase sind Unterschiede zwischen GOLD III und IV in der physischen Dimension während einer AE nur gering, während sie in der psychischen Dimension fortbestehen.