Pneumologie 2009; 63 - V5
DOI: 10.1055/s-0029-1213922

Verlauf von Wasserstoffperoxid im Atemkondensat als Inflammationsmarker bei Patienten mit COPD

S Eisenmann 1, T Blankenburg 1, P Adolphi 1, C Busch 1, W Schütte 1
  • 1Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau, Klinik für Innere Medizin II

Einleitung: Exhaliertes Wasserstoffperoxid (H2O2) ist ein Marker für oxidativen Stress und Atemwegsinflammation. Bei Asthma bronchiale und bei Infektionen der unteren Atemwege können mittels exhaliertem H2O2 antiinflammatorische Therapieeffekte nachgewiesen werden. Bei COPD ist der Wert des exhalierten H2O2 noch nicht klar. Das Ziel dieser Untersuchung war herauszufinden, ob durch die Messung von H2O2 im Exhalat ein antiinflammatorischer Effekt von Kortikoiden nachzuweisen ist.

Methode: Bei 38 Patienten, die wegen akut exacerbierter COPD (AECOPD) stationär behandelt wurden (FEV1 44,6% d. SW) sowie bei 13 Patienten mit stabiler COPD (FEV1 39,9% d. SW) und 14 gesunden Nichtrauchern (FEV1 108,6% d. SW) wurde exhaliertes H2O2 in 5 aufeinanderfolgenden Tagen gemessen. 76,3% der Patienten mit AECOPD und 69,2% der Patienten mit stabiler COPD erhielten Kortikoide nach der ersten Messung.

Ergebnisse: Unter der Behandlung mit Kortikoiden kam es zu einem signifikanten Abfall der H2O2 Konzentration von 0,712±0,270 nmol/100l Luft auf 0,430±0,184 nmol/100l Luft). Bei COPD Patienten, die keine Kortikoide erhielten sowie bei gesunden Nichtrauchern änderte sich die H2O2 Konzentration nicht (Patienten von 0,559±0,226 nmol/100l Luft auf 0,528±0,071 nmol/100l Luft; Kontrollen von 0,550±0,242 nmol/100l Luft auf 0,452±0,132nmol/100l Luft). Der Abfall der H2O2 Konzentration unter Kortikoiden war bei AECOPD stärker als bei stabiler COPD.

Diskussion: Mit diesen Ergebnissen konnten wir zeigen, dass die Atemwegsinflammation, gemessen mittels exhaliertem H2O2, durch Kortikoide beeinflussbar ist. Der verstärkte Effekt bei akut exazerbierten Patienten ist Hinweis auf einen stärkeren antientzündlichen Effekt der Kortikoide bei AECOPD.