Pneumologie 2009; 63 - SP_V46
DOI: 10.1055/s-0029-1213805

Effekte eines 12-wöchigen Trainings bei nicht-hypoxischen COPD-Patienten unter Sauerstoffsupplementierung

M Spielmanns 1, K Baum 2, U Hoffmann 3
  • 1St. Josef-Krankenhaus Leverkusen
  • 2Trainingsinstitut der Prof. Baum GmbH
  • 3Institut für Anatomie und Physiologie der Deutschen Sporthochschule Köln

Einleitung: Wir untersuchten bei COPD-Patienten ob unter Hyperoxie höhere Trainingsintensitäten toleriert werden, die eine entsprechend höhere muskuläre Anpassung hervorrufen, so dass diese Patienten anschließend auch unter normoxischen Bedingungen leistungsfähiger sind.

In der vorliegenden Studie wurden COPD Patienten über 12 Wochen systematisch trainiert. Eine Gruppe bekam über eine Atemmaske ein auf 38% erhöhtes Sauerstoffangebot, die Kontrollgruppe bekam ebenfalls über eine Atemmaske Raumluft angeboten.

Patienten:

27 Patienten mit COPD Schweregrad III:

Gruppe

Kon-Gruppe

Oxy-Gruppe

Anzahl

13

14

Alter (Jahre)

64±3,2

66±2,4

Größe (cm)

174±8,1

172±6,5

Gewicht (kp)

78±5,3

80±6,7

Testverfahren: Die Probanden trainierten drei mal wöchentlich über insgesamt 12 Wochen. 13 Personen absolvierten das Training auf dem Fahrradergometer unter normoxischen Bedingungen (Kon-Gruppe), 14 Personen unter der auf 37% O2 erhöhten Luft (Oxy-Gruppe). Die Intensität wechselte wöchentlich zwischen 60% und 70% der auf dem Trainingsergometer erreichten maximalen Leistung.

Ergebnisse: Bei beiden Gruppen konnte durch das Training eine signifikannte Steigerung der maximalen Wattleistung erreicht werden.

In der Oxygruppe war die Steigerung der max. Wattleistung aber höher als im Vergleich zum Training unter normoxischen Bedingungen (+ 15% Watt vs. + 30%). Sauerstoffaufnahme und Laktatkonzentration blieben unverändert.

Diskussion: Als zentrale Ergebnisse zeigten sich in der Untersuchung, dass

  • COPD Patienten von dem Ausdauertraining sowohl unter normoxischen als auch unter hyperoxischen Bedingungen profitierten,

  • die prozentuale Leistungssteigerung unter der hyperoxischen Bedingung nahezu doppelt so groß ausfiel.

Zusammenfassend konnte der positive Einfluss einer hyperoxischen Situation während einer Trainingsintervention auf die Leistungsfähigkeit unter Raumluftbedingungen und damit auf die alltagsrelevante Situation gezeigt werden.

Dr. med. Marc Spielmanns
geb. am 21.6.1964 in Bedburg/Erft

Lebenslauf

1992–1998:

Assistenzarzt, St. Katharinen-Hopital Frechen, Abteilung Innere Medizin, Chefarzt Prof. Dr. Claus Werning

1998–2000:

Assistenzarzt, Lungenklinik Köln-Merheim, Chefarzt Prof. Dr. Dietmar Zeidler

2000–2001:

Oberarzt Klinikum Berchtesgadener Land, Abteilung Pneumologie, Chefarzt Dr. Klaus Kenn

2001–2002

Oberarzt Marienhospital Düren, Abteilung Innere Medizin, Chefarzt Dr. Thomas Heyer

Seit 2002

Chefarzt, St. Josef-Krankenhaus Leverkusen, Abteilung Innere Medizin und Pneumologie

Dr. med. Marc Spielmanns

Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie, Schlafmedizin, Sportmedizin, Verkehrsmedizin

Chefarzt Abteilung Innere Medizin und Pneumologie

St. Josef-Krankenhaus Leverkusen

Adolfsstr. 15
51373 Leverkusen
dr.spielmanns@st-josef-khs.de