Rofo 2009; 181 - A34
DOI: 10.1055/s-0029-1208360

Niedrigdosis Computertomografie des Handgelenkes

H Bolte 1, EM Ullrich 1, I Röger 1, T Jahnke 1, TH Hümme 1, A Jochens 1, M Schünke 1, J Biederer 1, M Heller 1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel

Ziel: Wie weit kann unter Erhalt einer diagnostischen Bildqualität die Dosisbelastung der Computertomografie (CT) des Handgelenkes reduziert werden?

Material und Methoden: 20 Handpräparate (mit Weichteilmantel) wurden mittels 16-Zeilen CT gemäß folgender Parameter untersucht: 100, 70 und 40 elektronische mAs, 120 und 100kV, Kollimation 0,75mm, pitch-Faktor 0,9 und 1,5. Die Rekonstruktionen erfolgten in 4 Standardebenen (2 axiale, 1 sagittale, 1 koronare) mit 1mm Schichtdicke, 0,5mm Inkrement und einem harten Faltungskern. Die Auswertungen wurden randomisiert und verblindet im Konsensus durch 2 Radiologen durchgeführt. Die Detailerkennbarkeit von Kortikalis, Gelenkflächen und Spongiosa wurde gemäß eines 4 Punkte Schemas bewertet (1: exzellent; 2: gut; 3: ausreichend; 4: nicht mehr ausreichend). Zur statistischen Auswertung wurden die Mediane und die 25 und 75% Quartilsdistanzen (Q25/75) bestimmt und der Einfluss der Einzelparameter mittels ANOVA überprüft. Zudem erfolgte eine Differenzierung nach osteoporotischen und eutrophen Präparaten.

Ergebnisse: Der höchste CTDIvol betrug 8,7 und der niedrigste CTDIvol 1,4 mGy, was einer Dosisreduktion von ca. 83% entspricht. Eine diagnostische Bildqualität (≤3) wurde in allen Parameterkonstellationen erzielt. In der niedrigsten Dosisstufe konnte für 54,0% aller Präparate eine gute oder bessere Bildqualität (≤2) erzielt werden. Bei der Bewertung ausschließlich eutropher Knochen (n=10) betrug der Anteil 79%. Die Auswertung aller Präparate erbrachte unter Betrachtung sämtlicher Parameterkonstellationen für die Kortikalis eine mediane Bildqualität von 2 (Q25/75: 1/2), für die Gelenkflächen von 2 (Q25/75: 1/2) und von 2 (Q25/75: 2/2) für die Spongiosa. Die kV zeigte keinen signifikanten Einfluss auf die Detailerkennbarkeit (p=0,078). Die deutlichsten Minderungen der Bildqualität traten bei Reduktion der mAs von 70 auf 40 und bei Zunahme des pitch-Faktors von 0,9 auf 1,5 auf.

Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie zeigt, dass in der CT-Diagnostik des Handgelenkes eine deutliche Dosisreduktion bei erhaltener diagnostischer Bildqualität möglich ist.