Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - R29
DOI: 10.1055/s-0028-1104710

Aktuelle Pharmakotherapie der diabetischen Retinopathie

GE Lang 1
  • 1Universitäts-Augenklinik Ulm

Die diabetische Retinopathie ist in Industrieländern immer noch Hauptursache für Erblindung im Erwachsenenalter. Daher brauchen wir neben der Standardtherapie der Laserbehandlung und Vitrektomie neue pharmakologische Therapiestrategien.

Der Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) spielt eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der diabetischen Retinopathie. VEGF führt zum einen zu einer Störung der Blut-Netzhaut-Schranke und damit zum Makulaödem, zum anderen zu Gefäßneubildungen. Anti-VEGF Therapie wird augenblicklich beim diabetischen Makulaödem untersucht und stellt derzeit eine Off-label-Therapie dar.

Patienten, die mit dem anti-VEGF165-Aptamer Pegaptanib (Macugen) behandelt wurden, zeigten einen signifikant besseren Visus, einen Rückgang des Makulaödems und eine Regression der Neovaskularisationen. Ranibizumab (Lucentis) ist ein Antikörper-Fragment, das alle VEGF-Isoformen bindet. Die Effektivität und Sicherheit wird derzeit in verschiedenen prospektiven, randomisierten Studien untersucht. Die vorläufigen Daten sind vielversprechend. Die Ergebnisse der multizentrischen Studien müssen jedoch abgewartet werden, um zuverlässige Empfehlungen geben zu können. Neue pharmakologische Therapien werden bei diabetischer Retinopathie in naher Zukunft hoffentlich zu einer besseren Prognose führen, nicht nur in Bezug auf Erhalt, sondern auch im Hinblick auf eine Verbesserung des Visus.