Pneumologie 2008; 62 - A16
DOI: 10.1055/s-0028-1096572

Perbronchiale ultraschallgestützte Zangenbiopsie mediastinaler Lymphknoten – Eine Erweiterung des diagnostischen Spektrums

KP Litwinenko 1, R Heine 1
  • 1Diakoniekrankenhaus Halle, Klinik für Innere Medizin I, Halle/Saale

Seit Mitte der 90-iger Jahre besteht die Möglichkeit, ultraschallgestützte Feinnadelbiopsien aus dem Mediastinum zu entnehmen. Die primär eingeführte Technik der Punktion mediastinaler Lymphknoten über den Ösophagus durch Wangen, konnte mit Beginn des neuen Jahrtausends durch die Einführung der transbronchialen Sonografie mit Feinnadelpunktion erweitert werden. Durch das mittels EUS oder EBUS gewonnene Feinnadelaspirat ist die Möglichkeit gegeben, hervorragend zytologisch auszuwerten.

In der modernen Hämatologie/Onkologie wird vor allem bei Lymphomen ein histologisches Ergebnis zu einer Therapie gefordert. Hier stößt die Zytologie häufig methodenbedingt an Grenzen. Durch die hier vorgestellte Methode besteht die Möglichkeit, kleinere Gewebestücke (Bioptate) aus Lymphknoten zu erhalten.

Durch endobronchialen Ultraschall können große Lymphome, vor allem im vorderen, oberen Mediastinum, mittels EBUS/FNA bioptiert werden. Nach einer herkömmlichen TBNA verbleibt gelegentlich für kurze Zeit ein Stichkanal in der Bronchuswand. Nutzt man diesen als Pforte, so kann das Ultraschallendoskop eine Biopsiezange mit extra kleinen

Branchen (10 F) unter Ultraschallsicht in den Lymphknoten vorgeschoben werden. Aus den Lymphknoten können dann kleine Proben bis zu 0,1mm Größe entnommen werden.

Im Zeitraum April 2007 bis Juli 2008 wurden mit dieser Methode in unserer Klinik 24 Patienten untersucht. In 17 Fällen konnte eine Biopsie durchgeführt werden, in 7 Fällen gelang es nicht. In 82,4% erhielten wir repräsentatives Biopsiematerial. Durch den Pathologen konnte hier eine Diagnose gestellt werden. In 17,6% war das gewonnene Material nicht repräsentativ.

Mit der ultraschallgestützten perbronchialen Zangenbiopsie kann unter bestimmten Voraussetzungen eine histologische Diagnose aus mediastinalen Lymphknotenvergrößerungen ohne operativen Eingriff (Mediastinoskopie) erreicht werden.